Hungerstreik

Timoschenko: Streit überschattet EURO

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Internationale Kritik an Gastgeber Ukraine.

Es war keine höfliche Bitte, sondern eine ultimative Aufforderung. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle wetterte wegen der Behandlung von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko in Richtung Ukraine: „Wir erwarten von der ukrainischen Regierung, dass Julia Timoschenko eine anständige, angemessene medizinische Behandlung erhält.“ Der Fall gefährdet sogar die Fußball-EM, die in sechs Wochen beginnen soll. Die Ukraine ist gemeinsam mit Polen Gastgeber dieses sportlichen Großereignisses.

Aus Protest gegen die Haftbedingungen befindet sich die gesundheitlich angeschlagene Timoschenko seit Freitag in einem Hungerstreik. Im Oktober war sie unter dubiosen Umständen wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

Sofort nach Westerwelles Donnerwetter bat die Ukraine offiziell um deutsche Ärzte, die nun Timoschenko in der Ukraine behandeln sollen. Der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich – er ist für Sport zuständig – sprach sich zwar gegen einen EM-Boykott aus. Russland, EU und auch der Europarat äußerten sich aber „besorgt“ über die Missstände.

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