Präsidentenwahl

Ägypten: Favoriten von Wahl ausgeschlossen

Teilen

Salafisten, Muslimbrüder und Ex-Geheimdienstchef nicht zugelassen.

Die Wahlbehörde in Ägypten hat am Samstag zehn Kandidaten von der Präsidentenwahl im Mai ausgeschlossen. Darunter befanden sich auch drei Bewerber, die als Favoriten gehandelt wurden: Der Ex-Geheimdienstchef und Mubarak-Getreue Omar Suleiman, der radikalislamische Salafist Hazem Salah Abu Ismail sowie der offizielle Kandidat der Muslimbruderschaft, Khairat al-Shater.

Die zu den Favoriten der Wahl gehörenden Kandidaten erfüllten nicht die Bedingungen, um an der Abstimmung in gut sechs Wochen teilzunehmen, begründete der Leiter der Wahlkommission die Ablehnung.

Die abgelehnten Bewerber haben nun 48 Stunden Zeit, gegen den Beschluss der Wahlkommission Einspruch einzulegen. Für die Wahl hatten sich 23 Kandidaten registrieren lassen.

Der Anwalt Nizar Ghorab, der den Kandidaten der Salafisten vertritt, warnte, die Entscheidung der Wahlbehörde werde eine "schwere Krise innerhalb der nächsten paar Stunden" in Ägypten auslösen. "Der Mann, der dieses Komitee führt, war nie unabhängig. Der Ausschluss wurde ihm diktiert und er arbeitete unter der Anleitung des Militärrates". Der Militärrat regiert Ägypten seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak im vergangenen Jahr. Er trifft - nach der nun erfolgten Veröffentlichung der Kandidatenliste durch die Wahlbehörde - auch die Letztentscheidung darüber, wer bei der Präsidentenwahl antreten darf.
 

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Die stärksten Bilder aus Kairo

Am Abend tobte in Kairo eine Straßenschlacht zwischen Demonstranten und Polizei.

Die Demonstranten hatten versucht, das Innenministerium zu stürmen.

Die Polizei ging daraufhin...

...mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

Am Hauptbahnhof von Kairo warteten Tausende auf den Zug mit Verletzten von Port Said, wo bei einem Fußballspiel 71 Menschen getötet worden waren.

Ein Gebet...

...für die Seelen der in Port Said gestorbenen Fußballfans.

Vor dem Innenministerium...

...standen sich Polizei und Demonstranten gegenüber.