Ägypten

Ägypten: Gewalt eskaliert

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Das Blutvergießen in Ägypten geht weiter, aber die Armee verspricht baldige Wahlen.

Auch am Tag nach den Siegesfeiern der Mursi-Gegner geht das Sterben in Ägypten weiter. Zum „Freitag der Ablehnung“ hatten die Parteigänger des abgesetzten Präsidenten Mohammed Mursi aufgerufen und Zehntausende waren nach dem Mittagsgebet in Kairo und anderen Großstädten des Landes auf die Straßen gegangen.

Was friedlich begann, endete wieder in einem Blutbad. Als Demonstranten zum Präsidentenpalast vordrangen, in dem Mursi unter Hausarrest steht, fielen Schüsse. Mindestens drei Anhänger der Islamisten wurden getötet.
 

ElBaradei Kandidat für Übergangs-Premier
Während nach der Machtübernahme der Militärs weiter eine Verhaftungswelle gegen Mitglieder der Muslimbrüder rollt, kündigte die Armee baldige Parlaments- und Präsidentenwahlen an. Der Ex-Chef der Wiener Atombehörde, Mohammed ElBaradei, gilt als aussichtsreichster Kandidat für den Posten des Übergangspremiers.

In einem Telefonat mit Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer am Freitag nannte ElBaradei einen Wahltermin im kommenden Jahr als „realistisch“.

 

US-Geheimdienst: Mursi-Vertraute in Österreich

Wie ÖSTERREICH erfuhr, soll der US-Geheimdienst die österreichischen Behörden informiert haben, dass sich zu Beginn der Unruhen in Ägypten viele Mursi-Vertraute nach Österreich abgesetzt hätten – für sie seien in Kairo mitunter noch rasch Diplomatenpässe ausgestellt worden. „Kein Wunder, dass Österreich so begehrt ist“, so der Informant zu ÖSTERREICH. Ein Islam-Verein mit Niederlassungen in Graz und Wien-Brigittenau pflege seit Jahren enge Kontakte zur ägyptischen Muslimbruderschaft – relativ unbeobachtet von den heimischen Behörden.

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