Umsturz Ägypten

Übergangspräsident löst Oberhaus auf

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Oberhaus war von Islamisten dominiert. Auch neuer Geheimdienstchef.

In Ägypten hat Übergangspräsident Adli Mansour per Dekret das Oberhaus des Parlaments aufgelöst. Das meldete das staatliche Fernsehen am Freitag. Der Shura-Rat, die zweite Kammer der Volksvertretung, hat beratenden Charakter. Das von islamistischen Kräften dominierte Gremium war seit über einem Jahr praktisch die einzige parlamentarische Institution, da die Militärs die Volksversammlung - die erste Kammer - aufgelöst hatten.

Im Shura-Rat besetzten Vertreter der Muslimbruderschaft und der besonders strenggläubigen Salafisten 150 der 270 Sitze. 180 Mitglieder waren gewählt worden. Die restlichen 90 ernannte der am Mittwoch vom Militär abgesetzte Präsident Mohammed Mursi.

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Neuer Geheimdienstchef ernannt

Wie das Staatsfernsehen weiter berichtete, ernannte Mansur Mohammed Ahmed Farid zum neuen Geheimdienstchef. Dessen Vorgänger Mohammed Raafat Shehata wurde zum Sicherheitsberater berufen.

Mansour war nach dem Sturz Mursis am Donnerstag vom Militär als Interimspräsident vereidigt worden. Die Anhänger Mursis - allen voran die islamistische Muslimbruderschaft - wehren sich gegen den Umsturz. Bei Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften wurden am Freitag laut Augenzeugen drei Menschen getötet.
 

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