Yaffa Adar

Älteste Hamas-Geisel (85): Darum lächelte ich die Terroristen an

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Trotz Herz- und Nierenproblemen überlebte Yaffa Adar die Geiselhaft bei den Hamas-Terroristen, nachdem sie am Tag des Massakers wie viele andere verschleppt wurde.

Als Hamas-Kämpfer am 7. Oktober in Israel einfielen und ein Massaker an rund 1.200 unschuldigen Zivilisten anrichteten, war eine 85-jährige Frau mittendrin: Auch Yaffa Adar wurde unter "Akkahu Akbar"-Jubelgeschrei der Terroristen aus ihrem Zuhause im Kibbuz Nir Oz verschleppt.

Das Besondere bei ihrer Entführung: Inmitten des blutrünstigen Chaos und umzingelt von bewaffneten Männern, die wie im Rausch mordeten und brandschatzten, tat Adar etwas völlig Unerwartetes – sie lächelte. Es schien, als ob es sie nicht kümmern würde, dass sie entführt wurde.

Spekulationen über Demenz

Damals mutmaßten viele Beobachter, dass sie aufgrund ihres hohen Alters an Demenz leide und den Ernst der Lage deshalb nicht richtig wahrnahm.

Doch damit räumt die rüstige alte Dame nun auf: Erstmals nach ihrer Freilassung im Austausch für palästinensische Gefängnis-Insassen hat sie vor kurzem im israelischen Fernsehen gesprochen.

Die Worte der ehemals ältesten Hamas-Geisel schlagen in Israel hohe Wellen. Viele sehen Adar als Beispiel für innere Stärke und Widerstandsfähigkeit im Angesicht des Todes.

So erklärt rüstige Israelin ihr Lächeln

"Ich habe beschlossen, ihnen nicht das Vergnügen zu bereiten, mich ängstlich zu sehen", räumte Adar beim israelischen Sender Channel 12 mit den Demenz-Spekulationen auf. Sie sei sich der Situation durchaus bewusst gewesen – und die war alles andere als entspannt: "Sie warfen mich (in den Golfwagen), es waren eine Menge Leute um uns herum, und diese Menschenmengen spuckten mich an und schrien. Das war nicht angenehm."

Im TV-Interview erinnert sich Adar: "Als ich dort saß, dachte ich mir: Ich werde nicht zulassen, dass sie mich kaputt machen. Ich möchte, dass meine Kinder stolz auf mich sind. Zu sagen, dass ich keine Angst hatte? Ich glaube, ich hatte Angst. Aber um ehrlich zu sein – ich hatte keine Angst! Ich weiß nicht, warum."

Adar überlebte bereits NS-Zeit

Yaffa Adar blickt nicht erst seit ihrer Hamas-Entführung auf ein bewegtes Leben zurück. Die Israelin überlebte als Kind das Warschauer Ghetto und war Mitbegründerin des Kibbuz Nir Oz. Das linksgerichtete Dorf setzte sich für Frieden mit den Palästinensern ein – und wurden nun von den Hamas-Kämpfern zerstört.

Die 85-Jährige ist dreifache Mutter, achtfache Großmutter und siebenfache Urgroßmutter. Einer ihrer Söhne ist Yuval Biton – jener Gefängnis-Arzt, der Hamas-Chef Yahya Sinwar behandelte und ihn sehr gut kennt.

Zittern um entführten Enkel

Der Krieg gegen die Hamas ist für Adar jedoch auch nach ihrer Freilassung noch nicht vorbei. Einer ihrer Enkel, Tamir Adar, wurde am 7. Oktober ebenfalls verschleppt und ist eine der restlichen rund 135 Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden.

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