AKP verliert in Ankara & Istanbul

Türkei: Wahl-Watsche für Erdogan

Teilen

Ein politischer Streit mit Todesfällen überschattete die Kommunalwahlen in der Türkei.

Für Recep Erdogan bedeuten die Wahlen, bei ­denen 57 Millionen Türken in 81 Provinzen ihre Bürgermeister und Stadträte wählen, einen enorm wichtigen Stimmungstest. Der 65-jährige Autokrat gilt aufgrund der desaströsen Wirtschaftslage als angeschlagen. So liegt die Oppositionspartei CHP in der Hauptstadt Ankara nach Auszählung von 75 Prozent der Stimmen knapp vor der Er­dogan-Partei AKP. In Istanbul hingegen führte der AKP-Kandidat nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen hauchdünn vor der CHP. Der Verlust auch nur einer der beiden Städte wäre für die AKP nicht nur in symbolischer Hinsicht eine herbe Niederlage, nachdem sie seit 2002 praktisch jede Abstimmung in der Türkei gewonnen hat. Ein enges Rennen gab es auch in den wichtigen Großstädten Antalya und Adana.

Klare Nummer 1

Landesweit blieb aber die AKP jedenfalls deutlich die stärkste Partei. Nach Auszählung von vier Fünfteln der Stimmen lag die Erdogan-Partei bei rund 45 Prozent, ähnlich wie bei der Kommunalwahl 2014.

Zu einem bösen Zwischenfall kam es in der ostanatolischen Stadt Malatya. Im Wahllokal des Bezirks Pötürge gerieten zwei politisch konträre Gruppen in einen heftigen Streit. Einer der Männer zog eine Waffe und erschoss zwei Menschen. Der Täter wurde verhaftet. Bei anderen Zwischenfällen sollen zwei weitere Menschen gestorben sein.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.