Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des arabischen TV-Senders Al Jazeera ein Journalist und ein Kameramann des Senders getötet worden.
Al Jazeeras Bericht zufolge ereignete sich der tödliche Vorfall in der Stadt Gaza. In sozialen Medien kursierten Videos, die ein schwer beschädigtes Fahrzeug mit einer versehrten Leiche zeigten. Israels Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.
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Die Hamas verurteilte die Tat in einer Erklärung auf Telegram als "abscheuliches Verbrechen, das zu der Reihe von Verbrechen hinzukommt, die der Feind gegen palästinensische Journalisten begangen hat."
Israel: Al Jazeera geschlossen
Die israelische Regierung hatte Al Jazeera, dessen Zentrale im Golfemirat Katar ansässig ist, im Mai per Verordnung geschlossen. Kabel- und Satellitenanbieter hatten den Sender aus dem Netz genommen. Seine Webseiten, darunter auch die in englischer Sprache, wurden blockiert. Büros in Israel wurden geschlossen, Ausrüstung beschlagnahmt. Al Jazeera wies Vorwürfe der Voreingenommenheit zurück, verurteilte die Entscheidung und kündigte an, dagegen vorzugehen.
Al Jazeera ist derzeit das einzige Medienunternehmen, das in der Folge des Gaza-Kriegs in Israel verboten wurde. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte es als "Sprachrohr der Hamas" bezeichnet, das der Sicherheit Israel geschadet habe.
Reporterin versehentlich erschossen
Die bekannte Al Jazeera-Reporterin Shirin Abu Akle war im Mai 2022 während eines israelischen Militäreinsatzes in Jenin im besetzten Westjordanland durch Schüsse getötet worden. Eine Untersuchung des israelischen Militärs kam später zu dem Ergebnis, dass die Schüsse nicht eindeutig zuzuordnen waren, jedoch "sehr wahrscheinlich" versehentlich von einem israelischen Soldaten abgegeben worden waren. Strafrechtliche Ermittlungen wurden nicht eingeleitet. Es hatte während des Einsatzes auch ein Feuergefecht mit militanten Palästinensern gegeben.