Er schießt in Einkaufszentrum um sich. Bezieht sich in Manifest auf Christchurch-Attentat.
Die Tat war kaltblütig ausgeführt: Am Samstagvormittag Ortszeit betrat der 21-jährige Patrick Crusius ein Einkaufszentrum in El Paso im US-Staat Texas. Er eröffnete das Feuer, schoss wahllos auf seine Opfer. Er tötete 20 Menschen, verletzte weitere 26. Danach nahm die Polizei ihn fest. Gegenüber Ermittlern habe er gesagt, er wollte „so viele Mexikaner wie möglich töten“.
El Paso liegt an der Grenze zu Mexiko, 83 Prozent der Einwohner sind sogenannte Hispanics mit Wurzeln in Lateinamerika. In den vergangenen Monaten war der Ort Hotspot für Migranten aus Zentralamerika. Viele Mexikaner kommen am Wochenende zum Einkaufsbummel in die Stadt.
Invasion
In einem „Manifest“, das der Täter 19 Minuten vor der Tat im Internet veröffentlichte, sprach er von einer „hispanischen Invasion“. Er bezog sich darin auch auf das Attentat auf zwei Moscheen in Christchurch in Neuseeland im März (siehe Kasten). Der Autor äußert zudem die Erwartung, bei der Tat zu sterben. Sollte er festgenommen werden, sei dies „viel schlimmer“, als erschossen zu werden, „weil ich sowieso die Todesstrafe bekomme“. Er habe laut Manifest weniger als einen Monat lang die Tat vorbereitet.
Donald Trump verurteilt den "Akt der Feigheit"
Die Polizei ermittelt nun wegen „Hassverbrechen“ gegen ihn. So werden in den USA Taten bezeichnet, die sich etwa gegen Menschen einer bestimmten Herkunft richten. US-Präsident Trump schrieb am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, der Angriff sei „nicht nur tragisch, es war ein Akt der Feigheit“. Er verurteile diese „hasserfüllte Tat“. Der demokratische Präsidentschafts-Anwärter Joe Biden schrieb, es sei „höchste Zeit, diese Epidemie von Waffengewalt zu beenden“.
Manifest des Killers: "Amerika fault von innen nach außen"
Nur Minuten vor der Tat ging es online: Ein Manifest, offenbar verfasst vom Täter Patrick Crusius. Darin spricht er von einer „Invasion von Migranten“. Die hispanische Bevölkerung übernehme in Texas zunehmend die Macht. Ein Satz lautet: „Kurz gesagt, Amerika fault von innen nach außen und friedliche Mittel, dies aufzuhalten, scheinen fast unmöglich.“ Sowohl Demokraten als auch Republikaner „haben uns seit Jahrzehnten im Stich gelassen“.
Ohio: Angreifer erschießt 9 Menschen in Ausgehviertel
Mitten in der Nacht hallten Schüsse durch ein belebtes Ausgehviertel der Stadt Dayton im US-Staat Ohio. Ein Mann eröffnete dort nahe einer Bar auf der Straße das Feuer auf Passanten. Er tötete neun Menschen, verletzte 26 weitere. Danach wurde er von der Polizei erschossen.
Der Täter habe dunkle, schusssichere Schutzkleidung getragen und eine „sehr große Waffe“ mit vielen zusätzlichen Magazinen benutzt, sagte Daytons Bürgermeisterin Nan Whaley. Es sehe danach aus, dass er alleine gehandelt habe. Der schnelle Einsatz der Polizei habe „wohl Hunderte Leben gerettet“, so Whaley. Sherrod Brown, Senator des Staates Ohio, bezeichnete den Täter als einen „jungen weißen Mann“. Die Tat geschah nur Stunden, nachdem die USA vom Massaker in El Paso schockiert wurden.