Großbritannien

Anglikaner-Oberhaupt tritt zurück

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Erzbischof von Canterbury zieht sich nach Streit vorzeitig zurück.

Das geistliche Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, Rowan Williams, tritt zum Jahresende zurück. Der Erzbischof von Canterbury werde die Leitung eines Colleges an der Universität Cambridge übernehmen, teilte sein Büro am Freitag mit. Mit dem Rücktritt Williams' nach zehn Jahren im Amt endet ein Jahrzehnt des Streits über weibliche und homosexuelle Geistliche, der die weltweit 80 Millionen Gläubige zählende Kirche von England an den Rand der Spaltung getrieben hatte. Williams hatte unlängst vor Plänen der konservativ-liberalen Regierung zur Zulassung der "Homo-Ehe" gewarnt.

Einen Grund für seinen Rücktritt nannte Williams nicht. Seine Amtszeit war geprägt von Auseinandersetzungen zwischen Reformern und Konservativen, die er nicht seiner Autorität unterzuordnen vermochte. Auch gelang es ihm nicht, in Streitfragen einen Konsens zu stiften.

Der 61-jährige Williams tritt vorzeitig zurück. Das normale Pensionierungsalter der anglikanischen Bischöfe liegt bei 70 Jahren. Er stand seit 2002 an der Spitze der Kirche, deren weltliches Oberhaupt Königin Elizabeth II. ist. Williams hatte im April vorigen Jahres Prinz William und Catherine Middleton getraut und leitet auch die Feierlichkeiten zum 60. Thronjubiläum der Queen in diesem Jahr.

Favorit der Buchmacher für die Nachfolge Williams' ist der Erzbischof von York, John Sentamu. Gegen ihn gibt es aber Vorbehalte wie gegen den auch gehandelten Londoner Bischof Richard Chartres, der mit Prinz Charles befreundet ist.

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