Erste Straßen überflutet

Angst steigt: Hurrikan "Florence" erreicht US-Ostküste

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Sturmböen und Regenfälle auf den Outer Banks.

Erste Ausläufer des Hurrikans "Florence" haben am Donnerstag die Ostküste der USA erreicht, wo Tausende Menschen auf der Flucht sind. Sturmböen und Regenfälle peitschten über die Inselkette Outer Banks vor North Carolina.

Das Zentrum des Sturms mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 Kilometern pro Stunde werde voraussichtlich am Freitag den Bundesstaat erreichen, dann nach Südwesten und am Samstag über das Festland ziehen, teilte das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) mit.

Erste Straßen in Pamlico, North Carolina sind bereits überflutet wie das Twitter-Video zeigt:

 

Trump: Behörden stehen bereit

US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, die Behörden stünden bereit, mit den Folgen des Sturms fertig zu werden. Dieser gilt vor den Kongresswahlen als Test für seine Regierung. Der Republikaner warf auf Twitter den Demokraten vor, die Totenzahlen nach dem Sturm "Maria" vor einem Jahr in Puerto Rico übertrieben zu haben, um ihm zu schaden.

Das NHC hatte den Wirbelsturm in der Nacht auf die Stufe zwei auf der fünfstufigen Hurrikan-Skala herabgestuft. "Florence" bleibe aber lebensbedrohlich. Zudem habe der Sturm an Umfang zugenommen. Die Behörden befürchten starke Regenfälle und eine Sturmflut von bis zu vier Metern Höhe. In den gefährdeten Gebieten leben Schätzungen zufolge rund zehn Millionen Menschen. Mehr als eine Million Menschen wurden angewiesen, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen.

Angesichts des nahenden Wirbelsturms wurden mehr als 2.700 Soldaten der Nationalgarden einberufen, Vorräte angelegt und Notunterkünfte eingerichtet. Zudem versuchten die Behörden, die 16 Atomreaktoren in der Region wetterfest zu machen. Am Morgen wurden zunächst 6.000 Stromausfälle gemeldet. Experten erwarteten Millionen weitere Blackouts, die wochenlang anhalten könnten.

 

Katastrophale Springfluten befürchtet

Der Vorhersage zufolge dürfte in einigen Regionen von North und South Carolina bis zu ein Meter Regen fallen. Dadurch könne es katastrophale Springfluten geben, Flüsse könnten über die Ufer treten, warnte das NHC. Zudem drohten Sturmfluten und Tornados.
 
Einwohner der Küstengebiete der betroffenen Regionen waren bereits zuvor zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. Für insgesamt rund 1,7 Millionen Bewohner gelten Evakuierungsanordnungen oder -empfehlungen. US-Präsident Donald Trump erklärte am Mittwoch mit Blick auf den Sturm: "Geht ihm aus dem Weg, spielt keine Spiele mit ihm", der Sturm sei äußerst groß. "Wir werden damit umgehen, wir sind bereit, wir sind fähig."
 
Die US-Katastrophenschutzbehörde Fema hatte zuvor gewarnt, "Florence" werde die Küste mit der Wucht eines "Mike-Tyson-Schlages" treffen - eine Anspielung auf den Ex-Boxweltmeister. Selbst der deutsche Astronaut Alexander Gerst, der sich an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) befindet, warnte die US-Bürger: "Pass auf, Amerika!", schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter.
 

Atomkraftwerk vom Netz

Das US-Energieunternehmen Duke Energy nimmt in Erwartung des Hurrikans "Florence" an der Südostküste der Vereinigten Staaten sein Atomkraftwerk Brunswick vom Netz. Die Anlage ist direkt an der Atlantikküste südlich der Stadt Wilmington in North Carolina gelegen. In dieser Gegend wird am Freitag mit dem Auftreffen des Hurrikans aufs Festland gerechnet.
 
Im Einzugsgebiet des Sturmes liegen mindestens fünf weitere Kernkraftwerke. Es gebe weder bei der Anlage in Brunswick noch bei den anderen Sicherheitsbedenken, hieß es von den Betreibern. "Unsere Leute spielen sich Ereignisse ständig in Simulationen durch", sagte der Sicherheitsbeauftragte von Duke Energy, Howard Fowler.
 
Das Unternehmen geht davon aus, dass mehrere Millionen Haushalte ohne Strom sein werden. "Nicht für Tage, sondern für Wochen", fügte der North-Carolina-Chef von Dukes Energy, David Fountain, hinzu. Allein sein Unternehmen habe 11.000 Arbeiter zusammengezogen, um die Energieversorgung nach dem Sturm wieder herzustellen, sagte Fowler.
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