Nach Tod eines 18-jährigen Türken kam es in Ankara zu schweren Ausschreitungen.
In Ankara hat ein Mob Geschäfte und Häuser von Syrern angegriffen. Hunderte Menschen zogen am Mittwochabend durch den Bezirk Altindag, warfen Steine auf Wohnungen, in denen sie Syrer vermuteten und plünderten Läden, wie türkische Medien berichteten und auf Aufnahmen zu sehen war. Der Chef des türkischen Roten Halbmonds, Kerem Kinik, schrieb auf Twitter, ein syrisches Mädchen sei am Kopf verletzt worden. Auslöser der Angriffe war der Tod eines 18-jährigen Türken.
Ankara Altındağ da tehlikeli bir gerginlik baş göstermektedir.
— Turhan Doğu (@TurhanDogu) August 11, 2021
Mülteci konusunda haklıyız ancak metot bu değildir. İstenilen tam olarak şiddet, göz yaşı, kandır.
Seçilmişler çıkıp gereğinin yapılacağının teminatını geç olmadan vermeli, herkesi sükunete davet etmelidir. pic.twitter.com/uqOtMgQWtt
Der deutsch-türkische Abgeordnete Mustafa Yeneroglu (Deva-Partei) teilte auf Twitter Bilder der Zerstörung: Ein Auto lag auf dem Dach, in einem Kiosk wurden die Scheiben zerschlagen und Inventar und Lebensmittel herausgerissen. Das Gouverneursamt von Ankara teilte am späten Abend mit, die Situation sei unter Kontrolle.
İktidarın sorumsuzluğu ve politikasızlığına muhalefetten kışkırtıcı ve ötekileştirici söylemleri de eklenince geriye bu korkunç fotoğraflar kaldı.
— Mustafa Yeneroğlu (@myeneroglu) August 11, 2021
Bir daha yaşamamak için neler yapmamız gerektiğini ucuz popülizm, slogan ve boş vaatlerle değil, aklı selimle tartışmalıyız. pic.twitter.com/ylJOpOrx4H
Messer-Mord als Auslöser
Auslöser für die Angriffe war der Tod eines 18-jährigen Türken, der Medien zufolge mutmaßlich von einem Syrer erstochen worden war. Am Dienstag waren nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu im Bezirk Altindag aus noch ungeklärten Gründen zwei rivalisierende Gruppen aneinandergeraten, zwei Menschen wurden dabei verletzt. Am Mittwoch erlag der 18-Jährige seinen Verletzungen. Zwei mutmaßliche Täter ausländischer Herkunft wurden Anadolu zufolge verhaftet.
Die Türkei hat so viele Flüchtlinge aufgenommen wie kein anderes Land der Welt. Rund 3,6 Millionen Geflüchtete aus Syrien leben im Land, hinzu kommen Hunderttausende weitere Migranten etwa aus Afghanistan.
Die Stimmung gegen Flüchtlinge im Land hat sich in den vergangenen Wochen aufgeheizt. Unter anderem hatten Videos in den sozialen Medien von Afghanen, die illegal über die Grenze zum Iran in die Türkei kommen, für Aufregung gesorgt. Die größte Oppositionspartei CHP hat ihre Rhetorik gegen Geflüchtete und Migranten zuletzt verschärft. CHP-Chef Kemal Kilicdaroglu hatte erklärt, er werde alle Flüchtlinge in ihr Herkunftsland zurückschicken, sollte seine Partei an die Macht kommen.