Bangkok

Anschlag auf Schrein: Chinesen vor Gericht

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Die Angeklagten beteuern vor dem thailändischen Gericht ihre Unschuld.

Sechs Monate nach dem tödlichen Bombenanschlag auf einen Schrein in Bangkok hat der Prozess gegen zwei Verdächtige begonnen. Die Angeklagten, beide Chinesen und Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren, wurden am Dienstag vor ein Militärgericht in der thailändischen Hauptstadt gestellt.

Beide Männer, die barfuß und mit Hand- und Fußfesseln in den Gerichtssaal geführt wurden, beteuerten ihre Unschuld.

20 Tote
Bei dem Anschlag auf den Erawan-Schrein in Bangkok waren am 17. August des vergangenen Jahres 20 Menschen getötet und 120 weitere verletzt worden. Die meisten der Opfer waren Touristen aus China.

Ende August war in Bangkok der Hauptverdächtige Bilal M. festgenommen worden, der auch unter dem Namen Adem K. bekannt ist. Nach Meinung der Polizei ist der 31-Jährige der Mann im gelben T-Shirt, der kurz vor dem Anschlag einen Rucksack am Erawan-Schrein deponiert hatte. Kurz darauf wurde auch der 26-jährige Yusufu M. festgenommen.

Unschuld
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Chinesen unter anderem versuchten und vorsätzlichen Mord sowie illegalen Waffenbesitz vor. "Ich bin unschuldig, aber ich sitze seit sechs Monaten im Gefängnis", sagte der 26-jährige M. am Dienstag vor Gericht. Der Mitangeklagte M. räumte lediglich den Vorwurf der illegalen Einreise nach Thailand ein.

Geständnis widerrufen
Beide Männer hatten nach Angaben der Ermittler ihre Verstrickung in den Anschlag zunächst gestanden. Später widerriefen sie ihr Geständnis. Nach Angaben seines Anwalts wurde der 31-jährige M. gefoltert. Thailands Polizeichef Chakthip Chaijinda sagte, als Angeklagte hätten sie das Recht, ihre Aussagen zurückzuziehen. Es gebe aber "Zeugen und klare Beweise", um sie trotzdem verurteilen zu können.

Motiv unklar
Das Motiv für den Anschlag auf den Erawan-Schrein ist bis heute unklar. Die thailändischen Behörden vermuteten schnell eine Verbindung zu militanten Uiguren in China. Der Anschlag könnte demnach ein Racheakt für die Zwangsausweisung von mehr als hundert Uiguren nach China im Juli gewesen sein.

Die Uiguren sind ein überwiegend muslimisches Turkvolk. Viele von ihnen beklagen seit Jahren, dass sie in ihrer angestammten Heimat im Nordwesten Chinas durch die systematische Ansiedlung von Han-Chinesen sozial, kulturell und ökonomisch an den Rand gedrängt werden.

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