Papst Franziskus verfolgt Meditationen an 14 Stationen.
Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen italienischer Anti-Terror-Einheiten hat am Freitagabend in Rom der Kreuzweg am Kolosseum begonnen. Zu der stimmungsvollen Prozession am Karfreitag, mit der an die Leidensstationen Jesu erinnert wurde, versammelten sich Zehntausende Gläubige vor dem antiken Amphitheater.
Papst Franziskus verfolgte die Meditationen an den 14 Stationen der "Via Crucis", die von der französischen Theologin und Bibelwissenschafterin Anne-Marie Pelletier (70) verfasst wurde. Der Papst folgte der Zeremonie in einem Pavillon auf einer erhöhten Terrasse gegenüber dem erleuchteten Kolosseum. Von dort aus verfolgte er den Kreuzweg.
"Die Liebe Gottes erreicht im Kreuz ihr volles Maß"
Die Not der Flüchtlingskinder, der Kriegsverletzten und der Menschen, die aufgrund von ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit verfolgt werden, standen im Zentrum der Meditationen mit dem Titel "Die Liebe Gottes erreicht im Kreuz ihr volles Maß".
Kardinalvikar Agostino Vallini, Stellvertreter des Papstes in der Diözese Rom, trug das schlichte, schwarze Holzkreuz. Das Kreuz wurde auch von einer römischen Familie, von einem Behinderten in einem Rollstuhl und seinen Pflegern, von einer polnischen und einer italienischen Studentin, sowie von Gläubigen aus jenen Ländern getragen, die der Papst in den nächsten Wochen und Monaten besuchen wird. Dabei handelte es sich unter anderem um zwei Nonnen und zwei Laien aus Burkina Faso und der Demokratischen Republik Kongo, sowie eine ägyptische Familie, zwei Laien aus Portugal und eine portugiesische Familie.
Die Zeremonie ist Teil der Osterfeierlichkeiten in Rom und gilt als eine der schönsten Andachten im römischen Kirchenjahr. Die traditionelle Zeremonie lief im Schein vieler Fackeln auf der sogenannten Via Crucis vor dem römischen Wahrzeichen ab.