Flüchtlingspolitik

Le Pen wirft dem Papst "Einmischung" vor

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"Barmherzigkeit kann nur individuell sein", so die Rechtspopulistin.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat Papst Franziskus wegen seiner Positionen zur Flüchtlingspolitik kritisiert. "Dass er zur Barmherzigkeit, zur Aufnahme des Anderen, des Fremden aufruft, schockiert mich nicht", sagte die Präsidentschaftskandidatin in einem Interview der katholischen Zeitung "La Croix" (Freitag).

"Aber Barmherzigkeit kann nur individuell sein. Dass er von den Staaten verlangt, dass sie gegen das Interesse der Völker handeln, indem sie keine Bedingungen für eine erhebliche Einwanderung stellen, ist für mich Politik und sogar Einmischung, denn er ist auch ein Staatschef."

Le Pen als Favoritin

Papst Franziskus wirbt immer wieder für Solidarität in der Flüchtlingsfrage und ermuntert stets, sich für die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen einzusetzen. Zuletzt beklagte er gegenüber den EU-Staats- und Regierungschefs in Rom, dass Menschen auf der Flucht vor Krieg und Armut in Europa zunehmend als Gefahr wahrgenommen würden.

Die Franzosen wählen ihren neuen Präsidenten in zwei Wahlgängen am 23. April und am 7. Mai. Le Pen gilt als eine Favoritin für den Einzug in die Stichwahl, in Umfragen für die entscheidende zweite Wahlrunde liegt die Chefin der Rechtsaußen-Partei Front National aber hinten.

 

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