Christina Kirchner wird ein Blutgerinsel entfernt. US-Neurologe: Routineeingriff.
Die argentinische Präsidentin Cristina Fernandez Kirchner unterzieht sich am heutigen Dienstagvormittag (Ortszeit) einer Gehirnoperation. Dies teilte die argentinische Präsidentschaftskanzlei auf ihrer Internetseite mit. Bei dem Eingriff sollte ein Hämatom unter der Schädeldecke entfernt werden, das bei einem Sturz vor einigen Wochen entstanden war.
Die Ärzte hatten das Hämatom zunächst nicht behandelt, weil sie hofften, sie würde sich selbst zurückbilden. Am Wochenende klagte die 60-Jährige jedoch über neurologische Symptome. Sie verspürte ein Kribbeln im linken Arm. Die Ärzte des Universitätskrankenhauses Fundacion Favaloro in Buenos Aires rieten der Präsidentin daraufhin zu einer Operation.
Vor dem Spital versammelten sich am Dienstagvormittag argentinischen Medienberichten zufolge zahlreiche Anhänger der Präsidentin mit Transparenten. Auch die Medienpräsenz war hoch. Mehrere lateinamerikanische Präsidenten übermittelten ihrer argentinischen Amtskollegin Genesungswünsche. So verlieh etwa der bolivianische Präsident Evo Morales in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung seiner Hoffnung Ausdruck, "dass Präsidentin Cristina so rasch wie möglich zurückkehrt".
US-Neurologe Anders Cohen: Routineeingriff
Der US-Neurologe Anders Cohen vom Brooklyn Hospital Center in New York sagte der Nachrichtenagentur AFP, es handle sich um eine einfache Operation, die schon seit über 100 Jahren praktiziert werde und rund 45 Minuten dauere. Der Schädel werde geöffnet, danach löse man das Hämatom auf. In der Regel müsse man nach dem Eingriff "etwa drei Tage" im Spital bleiben.
Die Operation findet mitten im Wahlkampf statt. Am 27. Oktober wird in Argentinien das Parlament teilweise neu gewählt, Kirchners Regierungskoalition "Frente para la Victoria" (Front für den Sieg) muss dabei um ihre Mehrheit zittern. Vor der Operation übertrug die Präsidentin ihrem Stellvertreter Amado Boudou die Amtsgeschäfte.
