Hilfe kommt nach dem Erdbeben nur langsam in Syrien an. Zwölf Jahre Bürgerkrieg hatten verheerende Auswirkungen auf das Gesundheitssystem.
Gaziantep/Idlib. Der syrische Machthaber Bashar al-Assad hofft nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion auf internationale Hilfe beim Wiederaufbau des Landes. Assad habe in einem Gespräch mit dem UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Montag "die Bedeutung internationaler Bemühungen" hinsichtlich der Hilfe bei der "Wiederherstellung der Infrastruktur in Syrien" betont, hieß es in einer von der syrischen Präsidentschaft veröffentlichten Erklärung.
Griffiths traf sich auch mit dem syrischen Außenminister Faisal Mekdad. Zuvor hatte er Aleppo besucht, wo mehr als 200.000 Menschen durch das Beben vor einer Woche obdachlos geworden sind. Reportern vor Ort sagte er, die UNO wolle Geld für die Organisationen sammeln, die Syrien bei der Bewältigung der Folgen des Erdbebens helfen.
Die Spendenaufrufe für Syrien und die Türkei würden in den nächsten Tagen erfolgen, sagte Griffiths.
Hilfe kommt nur langsam in Syrien an
Hilfe kommt nach dem Erdbeben nur langsam in Syrien an. Zwölf Jahre Bürgerkrieg hatten verheerende Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Das Katastrophengebiet im Nordwesten des Landes ist in von Damaskus kontrollierte Gebiete und Territorien unter der Kontrolle regierungsfeindlicher und überwiegend islamistischer Milizen geteilt, was die schwierige Lage für Rettungskräfte und Hilfslieferungen zusätzlich erschwert. Derzeit ist der Grenzübergang Bab al-Hawa der einzige geöffnete Übergang für Hilfslieferungen nach Syrien.
Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte am Montag das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Behördenangaben zufolge wurden in der Türkei bis zum Montag etwa 31.600 Todesopfer geborgen. Rund 3.600 Menschen starben auf der anderen Seite der Grenze in Syrien. Nach UNO-Schätzungen könnten alleine in Syrien bis zu 5,3 Millionen Menschen durch das Beben obdachlos geworden sein.