Syrien

Assad zu Feuerpause: "Wichtiger Schritt"

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Syrischer Machthaber wies Vorwürfe von Kriegsverbrechen zurück.

Der syrische Machthaber Bashar al-Assad sieht die für Donnerstag angekündigte mehrstündige Feuerpause im umkämpften Aleppo als möglichen Beginn eines Prozesses. "Es ist ein wichtiger Schritt, ein Anfang, aber es ist nicht ausreichend", sagte er in einem am Mittwochabend ausgestrahlten Interview des Schweizer Fernsehens SRF.

Die Mehrheit der Menschen wolle das von den Rebellengruppen kontrollierte Gebiet im Osten der Stadt verlassen. Die Zivilisten würden aber daran mit Gewalt gehindert. "Entweder werden sie erschossen oder ihre Familien werden erschossen, wenn jemand flieht", sagte Assad in dem Interview.

Kein Kriegsverbrechen

Der Präsident wies Vorwürfe über Kriegsverbrechen der syrischen Armee an der eigenen Bevölkerung erneut zurück. Sie beruhten auf falschen Dokumenten. "Man kann in einem Krieg nicht erfolgreich sein, wenn man Zivilisten tötet." Nach Informationen der UN und westlicher Staaten hat Assad im Kampf gegen die Aufständischen, die aus seiner Sicht "Terroristen" sind, auch Fassbomben eingesetzt sowie Krankenhäuser und Hilfskonvois angreifen lassen.

Putin telefonierte mit Assad

Kurz vor einer von Russland einseitig verkündeten Feuerpause für Aleppo hatte der russische Präsident Wladimir Putin mit Assad telefoniert. Die beiden Präsidenten hätten über die für diesen Donnerstag geplante Waffenruhe und die allgemeine politische Lage in dem Bürgerkriegsland gesprochen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.

Die russische Armee hat für diesen Donnerstag eine Waffenruhe für Aleppo von 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr Ortszeit (MESZ: 7.00 bis 18.00 Uhr) verkündet. Der Konflikt sollte am Mittwochabend auch Thema eines Treffens von Kanzlerin Angela Merkel mit Putin und Frankreichs Präsident François Hollande in Berlin sein.

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