Der Wikileaks-Gründer findet über Parteigrenzen hinweg Unterstützung.
Der umstrittene Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, hat einer Umfrage zufolge gute Chancen, in seiner australischen Heimat in den Senat gewählt zu werden. Wie die Zeitung "Sydney Morning Herald" am Samstag unter Berufung auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts UMR Research berichtete, würde jeder vierte der 1.000 Befragten Assange bei der Abstimmung im nächsten Jahr seine Stimme geben. Demnach findet der Gründer der Internet-Enthüllungsplattform Unterstützer bei Anhängern aller Parteien, vor allem aber bei den Wählern der linksgerichteten Grünen.
Der Umfrage zufolge könnten sich 39 Prozent der Grünen-Anhänger vorstellen, Assange bei einer Kandidatur für den Senat zu unterstützen. Von den Wählern der Labor-Partei würden dies 27 Prozent tun, von den Anhängern der Konservativen 23 Prozent.
Kandidatur angekündigt
In Australien wird alle drei Jahre über die Hälfte der 76 Senatssitze entschieden. Assange hatte vor gut zwei Monaten angekündigt, zu kandidieren. Er steht derzeit in Großbritannien unter Hausarrest und wehrt sich gegen eine mögliche Auslieferung nach Schweden. Dort wird ihm vorgeworfen, mit zwei Frauen ohne deren Einwilligung ungeschützten Sex gehabt zu haben. Assange bestreitet dies und bezeichnet die Vorwürfe als politisch motiviert.
Wikileaks veröffentlichte u.a. geheime US-Militärdokumente zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie rund 260.000 vertrauliche Depeschen der US-Diplomatie. Die Veröffentlichung der skandalträchtigen Unterlagen sorgte weltweit für Wirbel.