Wikileaks-Boss fühlte sich vom amerikanischen Geheimdienst verfolgt.
Wegen der befürchteten Überwachung durch den US-Geheimdienst CIA soll Wikileaks-Gründer Julian Assange einer neuen Biographie zufolge zu einem sonderbaren Täuschungsmanöver gegriffen haben. Der 39-jährige Australier habe sich als alte Dame verkleidet, weil er sich von CIA-Agenten verfolgt gefühlt habe, heißt es in am Montag in London veröffentlichten Auszügen von "Wikileaks: Inside Julian Assange's War on Secrecy" (Wikileaks: Einblick in Julian Assanges Krieg gegen die Geheimhaltung). Das Buch wurde von zwei Journalisten der britischen Zeitung "The Guardian" geschrieben, die bereits mehrfach Wikileaks zugespielte Geheimdokumente veröffentlichte.
"Sie können sich nicht vorstellen, wie komisch das gewesen ist", sagte Wikileaks-Mitarbeiter James Ball demnach den Autoren. "Mehr als zwei Stunden lang blieb er als alte Frau verkleidet." Dabei habe es keine ersichtlichen Anzeichen für eine geheimdienstliche Verfolgung gegeben. Die ungewöhnliche Episode habe sich während eines Aufenthalts von Assange in Großbritannien abgespielt, heißt es in den Auszügen der Biographie.
Neue Flut von Geheimdokumenten
Assange hat mit der Veröffentlichung einer Flut geheimer Dokumente gedroht, sollte Wikileaksdauerhaft gesperrt werden. Seine Gruppe habe ein System verschlüsselter Backups mit allen noch geplanten Veröffentlichungen, sagte der Australier am Sonntag dem US-Sender CBS News. Etwa 100.000 Menschen hätten Zugriff auf die Sicherheitskopien, die mit einem verschlüsselten Code zugänglich seien, so dass auch im Fall einer dauerhaften Blockade der Wikileaks-Webseite weiter veröffentlicht werden könne.