London

Assange will Botschaft "bald" verlassen

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Wikileaks-Boss (43) dementiert Krankheit - er fürchtet Auslieferung.

Nach mehr als zwei Jahren will Julian Assange die ecuadorianische Botschaft in London "bald" verlassen. Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks bestritt am Montag bei einer Pressekonferenz jedoch Medienberichte, er habe lebensbedrohliche Gesundheitsprobleme. Einen konkreten Zeitpunkt oder genaue Pläne nannte der Australier nicht.

"Ich werde die Botschaft bald verlassen", sagte der 43-Jährige bei der Pressekonferenz in der Botschaft. Sein Sprecher sagte, dies könne nur passieren, wenn die britischen Behörden die "Belagerung" der diplomatischen Vertretung beendeten.

Assange befindet sich seit Juni 2012 in dem kleinen Botschaftsgebäude im schicken Westen Londons. Beim Verlassen des Gebäudes droht ihm die Festnahme, da Schweden wegen Sexualdelikten seine Auslieferung beantragt hat. Assange bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn als politisch motiviert und fürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte.

Krankheit dementiert
Der 43-Jährige trat zusammen mit dem ecuadorianischen Außenminister Ricardo Patino vor die Presse. Der Australier stellte dabei klar, dass er die Botschaft nicht aus den in Medienberichten genannten Gründen verlassen werde. Der britische Nachrichtensender Sky News und andere Medien hatten berichtet, Assange leide an schweren Gesundheitsproblemen. Er habe Herzrhythmusstörungen, ein chronisches Lungenleiden und gefährlich hohen Blutdruck.

Wikileaks-Sprecher Kristinn Hrafnsson sagte anschließend, Assange wolle die Botschaft verlassen, sobald die britische Regierung ihren "Verpflichtungen" nachgekommen sei. Worauf er sich damit bezog, blieb offen. Großbritannien lehnt es ab, Assange freies Geleit außer Landes zu gewähren. Die britische Polizei hatte zuvor stets erklärt, der Australier werde festgenommen, sobald er das Botschaftsgebäude verlasse.

Assange sitzt seit über zwei Jahren fest
Ecuadors Außenminister Patino rief bei der Pressekonferenz zu einer internationalen Kampagne zur "Befreiung" Assanges auf. "Diese Situation muss beendet werden. Zwei Jahre sind einfach zu lang. Es ist an der Zeit, Julian Assange zu befreien", sagte Patino. Er ließ allerdings durchblicken, dass er keine rasche Lösung des Falls erwarte. Patino betonte, sein Land werde Assange weiter Schutz gewähren und stehe weiterhin in Kontakt mit Schweden und Großbritannien, um eine Lösung zu suchen.


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