Nach Gipfel-Treffen

Atomabrüstung: Hat Kim Trump nur getäuscht?

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Entgegen der geplanten Denuklearisierung, vermuten US-Geheimdienste eine geheime Urananreicherung in Nordkorea.

US-Geheimdienste vermuten, dass Nordkorea trotz der Gespräche über eine nukleare Abrüstung in den vergangenen Monaten heimlich die Urananreicherung zum Atomwaffenbau hochgefahren hat. Das Regime in Pjöngjang habe dazu neben der bekannten Aufbereitungsanlage Yongbyon mehrere geheime Atom-Standorte, und könnte versuchen, dies zu vertuschen, berichtete der TV-Sender NBC News am Freitag.

Hintergrund der Informationen sei die jüngste Geheimdiensteinschätzung. Es gebe eindeutige Beweise dafür, dass Nordkorea versuche, die USA zu täuschen, zitierte der Sender einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter. Der US-Geheimdienst CIA und das Außenministerium wollten sich nicht dazu äußern. Vom Präsidialamt lag keine Stellungnahme vor.

Geheimdienst widerspricht Trumps Darstellung

Die Lageeinschätzung der Geheimdienste scheine der Darstellung von Präsident Donald Trump zu widersprechen, berichtete der Sender. Trump hatte nach seinem historischen Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un am 12. Juni erklärt, vom dem abgeschottete Staat ginge keine nukleare Bedrohung mehr aus. In der vergangene Woche hatte der US-Präsident erklärt, Nordkorea habe mit der Zerstörung von Raketenanlagen begonnen und bereits die "totale Denuklearisierung" eingeleitet.
 

Nordkorea erklärte sich zu Atomabrüstung bereit

Trump und Kim hatten bei ihrem Treffen in Singapur eine Vereinbarung unterzeichnet, derzufolge sich Nordkorea bereiterklärt, an einer kompletten Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu arbeiten. Kritiker in den USA warfen Trump danach vor, Kim zu wenig konkrete Abrüstungszusagen abgerungen zu haben.
 

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