Trump

Attacken auf Biden vor Nominierungsrede

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US-Präsident: Herausforderer ist "schlimmster Albtraum".

US-Präsident Donald Trump hat seinen Wahl-Herausforderer Joe Biden vor dessen mit Spannung erwarteter Nominierungsrede scharf attackiert. "Er ist euer schlimmster Albtraum", sagte der Republikaner am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt nahe Bidens Geburtsort im US-Staat Pennsylvania.

Seit einem "halben Jahrhundert" sei der langjährige Senator und frühere Vizepräsident am "Ausverkauf unseres Landes" beteiligt und habe anderen Ländern geholfen, "unsere Jobs zu stehlen". Trump zeichnete ein apokalyptisches Bild für den Fall eines Wahlsiegs des Präsidentschaftskandidaten der oppositionellen Demokraten am 3. November. "Wenn ihr einen Ausblick auf euer Leben unter einer Biden-Präsidentschaft haben wollt, denkt an die rauchenden Ruinen in Minneapolis, die gewalttätige Anarchie in Portland, die blutbefleckten Gehsteige von Chicago, und stellt euch das Chaos vor, das auf eure Stadt zukommt."

In Minneapolis und Portland hatte es nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz teils gewaltsame Proteste gegeben. Chicago verzeichnete zuletzt einen Kriminalitätsanstieg. Trump wirft Biden seit Wochen eine schwache Haltung beim Thema innere Sicherheit vor und versucht Ängste zu schüren.

Mit seinem Wahlkampfauftritt nahe Bidens Geburtsort Scranton wollte der Präsident offenbar die öffentliche Aufmerksamkeit vor der Nominierungsrede seines Herausforderers auf sich ziehen.

Biden wird die Rede am Donnerstagabend (Ortszeit) zum Abschluss des virtuellen Parteitags seiner Demokraten halten. Darin will der frühere Stellvertreter von Präsident Barack Obama seine Vision für die Zukunft des Landes darlegen. Die Nominierungsreden der Präsidentschaftskandidaten sind traditionell Höhepunkte des Wahlkampfes. Biden wird die Rede wegen der Corona-Pandemie in der Stadt Wilmington im Bundesstaat Delaware halten, wo er seit Jahrzehnten lebt.

Der 77-Jährige ist in Scranton in Pennsylvania auf die Welt genommen, zog dann aber als Kind mit seinen Eltern nach Delaware. Als weitere Redner beim Parteitag standen am Donnerstag die früheren Präsidentschaftsbewerber Michael Bloomberg, Pete Buttigieg und Cory Booker sowie Atlantas Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms auf dem Programm.

Wegen der Corona-Krise findet der in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin organisierte Parteitag weitestgehend virtuell statt. Trumps Republikaner halten ihren Parteitag kommende Woche in Charlotte im Bundesstaat North Carolina ab. Der Präsident will seine Nominierungsrede im Weißen Haus halten, was für viel Kritik sorgt. Für gewöhnlich sind Wahlkampfauftritte am Amtssitz des Präsidenten tabu.

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