Umwelt

Auch Syrien tritt Klimavertrag bei - USA isoliert

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Wäre bei angekündigtem Austritt außerhalb der Weltgemeinschaft.

Als letzter Staat will auch das Bürgerkriegsland Syrien dem Weltklima-Abkommen von Paris beitreten. Syrien wolle Teil des Vertragswerks werden, sagten Delegierte am Dienstag bei der UN-Klimakonferenz in Bonn. Die USA sind noch Teil der Vereinbarung, haben aber ihren Austritt angekündigt.
 
Da Nicaragua, dem die Vereinbarung eigentlich zu schwach war, kürzlich ebenfalls seinen Beitritt erklärt hat, wären die USA das einzige Land außerhalb der Weltgemeinschaft. Im Weltklimavertrag ist vereinbart, dass der Anstieg der Temperatur auf der Erde auf maximal zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt wird.
 
Macron kündigte für den 12. Dezember Klimakonferenz in Paris an

Frankreich hat für den 12. Dezember eine internationale Klimakonferenz in Paris angekündigt. Der Elysée-Palast erklärte am Dienstag, zu dem Treffen seien rund hundert Länder eingeladen, erwartet würden 2.000 Teilnehmer. Die Konferenz findet zwei Jahre nach dem Weltklimaabkommen von Paris statt. US-Präsident Donald Trump sei "bisher nicht eingeladen", sagte das Büro von Staatschef Emmanuel Macron.
 
Die Konferenz findet nur gut einen Monat nach der am Montag eröffneten UN-Klimakonferenz in Bonn statt, die noch bis zum 17. November läuft. Dort geht es um die konkrete Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. In der französischen Hauptstadt hatten die Staaten 2015 beschlossen, die Erderwärmung nach Möglichkeit auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
 
Bisher haben 197 Staaten das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet, fast 170 von ihnen haben es ratifiziert. Trump hat dagegen den Ausstieg aus dem Vertrag angekündigt, da er die Maßnahmen für nachteilig für die USA hält. Die Vereinigten Staaten sind der zweitgrößte Verursacher des Treibhausgases Kohlendioxid, China ist der größte Verursacher.
 
Die beunruhigenden Kennzahlen des Klimawandels

Hitzerekorde

Das Jahr 2017 dürfte das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen werden, wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Montag in Bonn mitteilte. Das gilt jedenfalls, wenn das Klimaphänomen El Nino nicht mit berücksichtigt wird. Es sorgte 2016 für noch höhere Temperaturen und starke Niederschläge. Nach den vorläufigen Angaben der WMO sind die Jahre 2013 bis 2017 die wärmsten, die jemals gemessen wurden.
 
Treibhausgase

Trotz aller Bemühungen zum Abbau der Treibhausgase wurden neue Höchststände verzeichnet: Die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre ist 2016 auf 403,3 ppm (Teilchen pro eine Million Teilchen) und damit auf den höchsten Stand seit mindestens 800.000 Jahren gestiegen, wie Klimaforscher betonen. Ähnlich sieht es bei Methan aus, das insbesondere durch die industrielle Tierhaltung, aber auch durch die Gewinnung von Erdgas durch Fracking entsteht.
 
Eisschmelze und steigende Ozeane

Die Eisschmelze setzt sich fort: Die Oberfläche der alpinen Gletscher hat sich das 37. Jahr in Folge verringert. Auch an den Polkappen setzt sich der beunruhigende Trend fort: Am Nord- und Südpol gibt es deutlich weniger Packeis als im Schnitt der Jahre 1981 bis 2010. Nach einigen Prognosen könnte die Arktis bereits ab 2030 im Sommer völlig eisfrei sein. Auch die Meeresspiegel steigen weiter an, und zwar im Schnitt um gut drei Millimeter pro Jahr. Dafür ist auch die abschmelzende Eiskappe von Grönland verantwortlich.
 
Stürme und Dürren

Für viele Naturkatastrophen ist der Mensch mitverantwortlich, wie die Weltorganisation für Metereologie betont. Die Zahl der Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen und Stürme hat sich seit 1990 verdoppelt.
 
Auch im laufenden Jahr gab es extreme Ereignisse: So war der Wirbelsturm "Irma" in der Karibik und in den USA der erste Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von 295 Stundenkilometern über mehr als 33 Stunden. Hurrikan "Harvey" brachte Rekordmengen an Regen mit sich.
 
Artensterben

Von den 8.688 bedrohten Arten auf der Roten Liste der Internationalen Naturschutzunion IUCN sind 1.688 spezifisch durch den Klimawandel betroffen. Forscher sprechen von einem neuen "Massensterben" - der sechsten vergleichbaren Entwicklung in den vergangenen 500 Millionen Jahren.
 
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