"Raketenabwehrsystem-Anleitung für 90 Euro"

Auf Ebay: Bundeswehr-Laptop mit sensiblen Daten verkauft

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Sicherheitsexperten von G Data staunten nicht schlecht, als sie einen alten Laptop auf eBay kauften und darauf sehr sensible Daten der deutschen Bundeswehr fanden.

Die G Data CyberDefense AG ist ein sehr bekanntes deutsches Softwareunternehmen, das sich auf IT-Sicherheitslösungen spezialisiert hat. 1985 gegründet und mit Hauptsitz in Bochum, gehört G Data zum Kreis der größten Hersteller von Sicherheitslösungen im IT-Bereich in der Bundesrepublik Deutschland.

"Bundeswehr-Laptop mit vertraulichen Daten"

Aus Neugier investierten G Data Mitarbeiter 90 Euro und kauften auf eBay einen Bundeswehr-Laptop. Dort fanden die IT Experten unter anderem eine Anleitung, wie man das Flugabwehrraketensystem Ozelot im Notfall zerstört, sowie eine Software zum Bestellen von Ersatzteilen.

"Guest und guest"

Das Gerät, das unter dem Betriebssystem Windows 2000 läuft, konnte beim Hochfahren ohne Abfrage von Zugangsdaten gestartet werden. Daneben war die Sicherheit für das Verwaltungssystem "Modis" sehr schlecht. Eine Mitarbeiterin nahm einfach den Nutzernamen "Guest" und das Passwort "guest" und hatte bereits Zugriff auf sensible Daten des "Leichten Flugabwehrsystems Ozelot", einem System, das bis heute zum Einsatz kommt. Auf der "gelöschten" Festplatte war außerdem auch eine genaue Beschreibung enthalten, wie das ganze System im Notfall außer Gefecht gesetzt werden kann.

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums meinte zum "Spiegel": "Die alten Rechner für das LeFlaSys wurden alle ausgesondert und mit der Anordnung zum Löschen oder Unbrauchbarmachen vorhandener Speichermedien der Verwertung zugeführt" und weiter: "Es ist davon auszugehen, dass bei der Verwertung des angesprochenen Rechners ein Fehler passiert ist."

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