Die Mehrheit in jeder Schulklasse soll italienischsprachig sein.
Die friulanische Hafenstadt Monfalcone will die Zahl ausländischer Kinder an ihren Schulen regeln. So soll die Zahl von Kindern von Migranten eingeschränkt werden, damit die Mehrheit der Schüler in jeder Klasse italienischsprachig sei, heißt es in dem vom Gemeinderat für den Dreijahreszeitraum 2024-2027 genehmigten Schulplan.
Rechte Politikerin: "Wir müssen eingreifen"
"Wir müssen eingreifen, um eine Situation zu bewältigen, die italienweit einmalig ist - verursacht durch die hohen Migrationsströme in der Stadt", erklärte die Bürgermeisterin von Monfalcone, Anna Maria Cisint, die der rechten Regierungspartei Lega angehört. Wegen der vielen Migranten, die in den Werften der Hafenstadt mit 28.000 Einwohnern arbeiten, sei die Zahl der nicht-italienischen Kinder in den Schulen stark gestiegen.
Dies führe zu einer "schwerwiegenden Veränderung" für den Unterricht und das Schulsystem; der soziale und kulturelle Hintergrund der nicht-italienischsprachigen Schüler dominiere und wirke sich auf die Unterrichtssprache aus, "die nicht Italienisch ist", beklagte die Bürgermeisterin. "Die italienischen Schüler sind gezwungen, in einem Zustand der Isolation zu leben. Das können wir nicht länger hinnehmen."
Bis zu 78 % ohne Italienisch als Muttersprache
Die Stadtverwaltung berichtet laut Medienangaben weiter, dass an der Gesamtschule "Giacich" im Schuljahr 2023/2024 1.407 Schüler eingeschrieben sind. 78 Prozent davon sind Ausländer. An der Gesamtschule "Randaccio" seien es 68 Prozent.
Politikerin wollte Burkini vebieten
Die Bürgermeisterin von Monfalcone ist wegen ihrer ablehnenden Positionen gegen den Islam bekannt. In einem Offenen Brief an die muslimische Gemeinschaft hatte sie diese im Sommer aufgerufen "westliche Strandgepflogenheiten" zu beachten und nicht bekleidet im Meer zu baden. Sie drohte, den Burkini, eine zweiteilige Badebekleidung für Frauen, die den gesamten Körper mit Ausnahme des Gesichts, der Hände und der Füße bedeckt, zu verbieten. Gegen ihre Pläne war es zu Solidaritätsdemonstrationen mit muslimischen Frauen gekommen