USA

Bankräuber (74) hatte Heimweh nach Knast

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74-Jähriger ließ sich erwischen, weil er wieder ins Gefängnis wollte.

Der Bankräuber Walter Unbehaun wurde am Donnerstag zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der 74-Jährige hatte im Februar vergangenen Jahres in Chicago (USA) mit einem Revolver eine Bank überfallen und sich anschließend widerstandslos von der Polizei festnehmen lassen. Als Motiv gab er Heimweh nach dem Gefängnis an. Unbehaun hatte den Großteil seines Lebens wegen verschiedener Delikte hinter Gittern verbracht und war erst 2011 aus dem Strafvollzug entlassen worden.

"Unbehaun wollte den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen und wusste, dass er das mit einem bewaffneten Banküberfall erreichen konnte", kommentierte ein FBI-Mitarbeiter. Der Verurteilte sei bei seiner Festnahme sichtlich erleichtert gewesen, heißt es seitens der Polizei. Trotz der Unterstützung seiner Familie hatte sich Unbehaun nach seiner Entlassung 2011 in Freiheit nicht gut zurechtgefunden und sich nach seinen Freunden im Knast gesehnt.

Richter stand vor Dilemma
Der Richter sah sich im Fall Unbehaun mit einem Dilemma konfrontiert: Den Bankräuber ins Gefängnis zu schicken, käme einer Belohnung für seine Tat gleich. Den mit 3,5 Jahren äußerst milden Schuldspruch begründete der Richter schließlich damit, dass Unbehaun in Freiheit möglicherweise weitere Straftaten verüben würde. In einer Stellungnahme erklärte der Verurteilte, er sehne sich zurück ins Gefängnis, wolle aber nicht hinter Gittern sterben.

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