Barbara Schöneberger ist die diesjährige Aktionsbotschafterin der Initiative „1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis*“ von Pampers für UNICEF. Im Juli reiste sie für die Aktion nach Madagaskar und erzählt in einem Interview von ihren Eindrücken und Erfahrungen in einem der ärmsten Länder der Welt.
Madagaskar ist ein einzigartiges Land, das aber auch von starken Gegensätzen geprägt ist. Wie haben Sie das Land wahrgenommen?
„Madagaskar ist der zweitgrößte Inselstaat der Welt, geprägt von einer atemberaubenden Natur. Ich bin begeistert von der Schönheit des Landes, habe auf dieser Reise aber auch die andere Seite kennengelernt: ein Land in großer Armut und mit einer Bevölkerung, die oftmals ohne grundlegende medizinische Versorgung auskommen muss.“
Sie haben in diesem Jahr im Rahmen der Aktion „1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis*“ viele Mütter und ihre Babys aus Madagaskar getroffen. Worum geht es genau bei der Initiative von Pampers für UNICEF?
„Der Traum aller Eltern auf der ganzen Welt ist es, dass das eigene Baby gesund auf die Welt kommt und so einen guten Start ins Leben hat. Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern und kann diesen Wunsch gut nachvollziehen. Bei uns in Deutschland sind Impfungen gegen Tetanus Routine, in einem Entwicklungsland wie Madagaskar sieht die Situation aber ganz anders aus. Madagaskar ist eines von insgesamt 30 Ländern, in denen Mütter und ihre Babys tagtäglich immer noch mit dieser Infektionskrankheit konfrontiert werden. Aus diesem Grund gibt es die Aktion von Pampers für UNICEF „1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis*“, die sich im Kampf gegen Tetanus bei Neugeborenen einsetzt. Für jede Packung Pampers mit UNICEFLogo unterstützt Pampers UNICEF von Oktober bis Dezember 2013 mit dem Gegenwert einer Tetanus-Impfdosis. Seit 2006, dem Beginn der Partnerschaft, ist es Pampers bereits gelungen, den Gegenwert von 300 Millionen Impfdosen an UNICEF zu spenden. Das bedeutet, dass seit sieben Jahren alle zwei Sekunden eine Mutter und ihre Kinder gegen Tetanus geschützt werden konnten.“
Mit dem Flugzeug reisen wir von der Hauptstadt Antananarivo nach Morondava in die Region Menabe. Auf dem Weg zum Regionallager in Belo treffen wir eine Gruppe Frauen an einem Wasserloch und bekommen einen ersten Eindruck davon, wie beschwerlich das Leben für die Einwohner in der Region ist. Im Tümpel, der auch der Trinkwasserversorgung dient, waschen die jungen Mädchen ihre Wäsche und laufen nach getaner Arbeit 20 Kilometer zurück in ihre Dörfer. In Belo bringen wir die kostbare Fracht, unsere Tetanus-Impfdosen, in das Lager des örtlichen Krankenhauses. Das Krankenhaus versorgt 30.000 Menschen im Umkreis von 30 Kilometern. Nur fünf Ärzte und Schwestern arbeiten hier. Für die Menschen im Distrikt bedeutet der Weg ins Krankenhaus häufig eine beschwerliche Anreise per Boot, zu Fuß oder auf dem Rinderkarren. Dennoch sind die Ärzte glücklich über die Fortschritte der Impfprogramme: „Von 35.000 Frauen im gebärfähigen Alter im Distrikt Belo sind inzwischen 93 Prozent gegen Tetanus geimpft. Das ist ein großer Erfolg!“, erklärt uns Dr. Tsivonia.
Heute besuchen wir das Gesundheitszentrum in Tsimafana. Was gestern noch Theorie war, wird heute in die Praxis umgesetzt, denn es ist Impftag. Das Gesundheitszentrum in Tsimafana wird von Dr. Rasolomanana betreut. Er kümmert sich um 7.000 Menschen in der Region. Dabei kämpft er vor allem mit technischen Problemen wie fehlendem Strom für die Kühlboxen, in denen der Impfstoff gelagert wird, oder dem Mangel an Sterilisationsmitteln. Trotz dieser Schwierigkeiten ist er in höchstem Maße engagiert, wenn es um seine Patienten geht.
Genauso wie die Hebamme Norline Masinda, die wir in einer kleinen Gesundheitsstation in Beroboka besuchen. Sie ist bereits seit 40 Jahren als traditionelle Hebamme tätig und erhält seit fünf Jahren immer wieder Weiterbildungen von UNICEF und den örtlichen Gesundheitsbehörden. „Durch die Fortbildung weiß ich, wie wichtig es ist, Schwangere zu den Impfungen zu motivieren. Ich fordere sie dazu auf, die Vorsorgetermine zu besuchen.“ Norline hat selbst vier Kinder und zehn Enkelkinder. Dem letzten half sie erst vor vier Monaten auf die Welt.
Trotz all den schwierigen Lebensbedingungen und den traurigen Erzählungen der Mütter, die ihre Kinder verloren haben, stimmt mich die Entwicklung, die in Madagaskar vor sich geht, hoffnungsvoll. Immer mehr Mütter und Kinder sind inzwischen gegen Tetanus geschützt. Unsere Hilfe und Unterstützung für die Aktion „1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis*“ von Pampers für UNICEF trägt dazu bei, dass immer weniger Neugeborene von einer Tetanusinfektion bedroht sind.
Seit dem Beginn der Initiative von Pampers für UNICEF im Jahr 2006 konnte die Infektionskrankheit Tetanus bei Neugeborenen in zehn Ländern** besiegt werden. Auch 2013 spendet Pampers von Oktober bis Dezember für jede Packung Pampers mit UNICEF-Logo den Gegenwert einer Tetanus-Impfdosis an UNICEF.
Warum unterstützen Sie die Aktion von Pampers für UNICEF?
„Mir ist es wichtig, mich für die Menschen einzusetzen, denen es nicht so gut geht, wie mir selbst. Dafür ist das Projekt ideal, denn es ist langfristig angelegt. Seit sieben Jahren gibt es bereits die Initiative von Pampers für UNICEF und die Erfolge zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. In zehn Ländern** konnte Tetanus bei Neugeborenen dank der Aktion bereits besiegt werden und die Kinder dort sind einer gesunden Zukunft wieder ein Stückchen näher gekommen. Nichtsdestotrotz sterben immer noch jährlich 58.000 Babys an dieser schlimmen Krankheit und dagegen können wir etwas tun! Jeder einzelne Beitrag zählt, damit wir unser Ziel, Tetanus bei Neugeborenen weltweit zu besiegen, erreichen können.“
Madagaskar ist eines der am wenigsten entwickelten Länder weltweit. Wie haben Sie die Menschen hier wahrgenommen, die zum Teil immer noch in sehr großer Armut leben?
„Als Erstes ist mir ihre Fröhlichkeit aufgefallen. Gerade die Kinder stecken voller Lachen und sind neugierig auf alles Neue. Diese Lebensfreude hat mich richtig angesteckt. Lachen, gemeinsames Tanzen oder einfach Klatschen ist ideal, um Sprachbarrieren zu überbrücken. Das habe ich im Zusammensein mit den Frauen und Kindern in Madagaskar gelernt.“
Ist es Ihnen wichtig, dass auch Ihre Kinder ein Gefühl entwickeln für die Missstände auf dieser Welt?
„Ja, absolut. In Deutschland haben wir kaum noch mit Problemen zu kämpfen, wie es sie hier in Madagaskar gibt. Wir wachsen in dem Bewusstsein auf, dass ein gewisser Lebensstandard selbstverständlich ist: ein Dach über dem Kopf, genug zu essen oder eine gute medizinische Versorgung.“
Welche Eindrücke nehmen Sie nach Ihrer Reise mit nach Hause zurück?
„Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, im Rahmen der Aktion von Pampers für UNICEF nach Madagaskar zu reisen – denn es ist ein Unterschied, über die Gefahr von Tetanus bei Neugeborenen zu lesen oder sich selbst vor Ort darüber zu informieren. Ich konnte persönlich sehen, wie das Impfprogramm in den Gesundheitszentren abläuft. Was sich mir besonders eingeprägt hat, sind Frauen wie Annie. Die 28-Jährige ist selbst Krankenschwester und kurz vor unserer Ankunft das erste Mal Mutter geworden. Sie kennt die Gefahren, die bei einer Geburt unter unhygienischen Bedingungen auftreten können und weiß um die lebenswichtige Notwendigkeit einer Tetanus-Impfung. Komplikationen bei einer Geburt, wie beispielsweise ein Kaiserschnitt, stellen in Madagaskar ein großes Risiko für die Mutter und das Kind dar – ein einfacher Holztisch mit Wachstuchdecke und zwei eingeschweißten Holzgriffen, mehr ist
an medizinischer Ausstattung nicht vorhanden. Das ist für mich, vor allem als Mutter, unvorstellbar. Annie kennt die Krankheit und die Risiken von Tetanus und ist dagegen geimpft. Das zeigt mir, wie wichtig es ist, Aufklärungsarbeit zu leisten und alle Frauen an diesem Wissen teilhaben zu lassen.“
* Mit jedem Kauf einer Packung Pampers mit UNICEF-Logo unterstützt Procter & Gamble UNICEF im Kampf gegen Tetanus bei Neugeborenen mit € 0,054. Dieser Betrag entspricht z.B. den Kosten einer Tetanus-Impfdosis oder unterstützt ihre Verteilung. Während einer Schwangerschaft sind nur zwei solcher Impfungen erforderlich, um Mutter und Kind während der Geburt zu schützen. Mütter sind danach mindestens drei Jahre, Neugeborene die ersten zwei Monate ihres Lebens, geschützt. Weitere Informationen unter www.pampers.de oder www.unicef.at. UNICEF bevorzugt keine Marken oder Produkte.
** Ghana, Myanmar, Uganda, Liberia, Guinea Bissau, Timor Leste, Burkina Faso, Senegal, Tansania, Kamerun.