Bauernebel aus New York

Showdown in der Nevada: Rebellen-Rancher im “letzten Gefecht” mit den “Feds”

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Der Streit zwischen den Bundesbehörden und einem Viehzüchter eskaliert: Dutzende Bundesagenten stehen Milizen gegenüber, die dem Rancher zu Hilfe eilten. 

Seit Jahrzehnten lässt Rancher Cliven Bundy (67) eine Rinderherde mit 900 Tieren auf einem 224.000 Hektar großen Grundstück grasen, das sich laut seinen Angaben seit 1870 im Besitz seiner Familie befindet. Doch bereits seit 1993 will ihm das Bundeslandverwaltungsamt ("Bureau of Land Management", BLM) die Viehzucht dort verbieten. Die Rinder würden das Habitat der seltenen Wüstenschildkröten zertrampeln, so die Behörden.
 
Jetzt eskalierte der Streit gewaltig - in einen veritablen Showdown zwischen den Bundesbehörden und Bundy sowie ihm zu Hilfe eilender Milizen. Kurz: Staatsmacht gegen selbsternannte "Freiheits-Kämpfer".
 
Die “Feds” rückten am Dienstag an mit Dutzenden Agenten, acht Helikoptern und sogar Scharfschützen. Bereits wurden 234 von Bundys Kühen beschlagnahmt.
 
Nun fesselt der Stand-off die USA: Ich erreichte eine Nichte des rebellischen Ranchers im Familienhaus bei Bunkerville (Nevada), sie beschreibt die dramatische Lage: Die Familie habe sich in dem Haus verschanzt, Mitglieder patriotischer Milizen würden sie beschützen, Agenten das Anwesen "belagern". Drei Familienmitglieder wären am Donnerstag verhaftet worden, erzählt die Frau aufgeregt: "Die haben sie in eine Falle gelockt".
 
Doch der Clan von Bundy, der sich als "letzter Rancher in Süd-Nevada" bezeichnet, berichtet über Erfolge: Ein Team von 20 Cowboys, angeführt von seinem Sohn Ammon, durchbrach eine Blockade der Agenten  und holte 30 Tiere zurück. Szenen wie im Krieg hätten sich abgespielt, berichteten sie.
 
Davor kam es aber auch zu ersten gefährlichen, gewalttätigen Szenen: Bei einem Handgemenge wurde ein schwangere Frau von Agenten getasert. Weitere bewaffnete Milizen sind im Anmarsch, gewarnt wird bereits vor einem Blutbad.
 
Die "Feds" verlangen von Bundy seit über 20 Jahren die Einschränkung seiner Viehzucht aus Tierschutzgründen, sein Grundstück wurde unter Bundesverwaltung gestellt. Bundy verweigert die Bezahlung der Gebühren für das Grasen seiner Herde. Er schuldet der Regierung insgesamt bereist 1,1 Millionen Dollar.
 
Mehr Infos von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel auf AmerikaReport.de.
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