Taliban verbieten Spitalsvertretern mit Medien zu sprechen
Bei dem Selbstmordanschlag außerhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der "New York Times" am Donnerstag mindesten 170 Menschen getötet und rund 200 weitere verletzt worden. Zudem starben 13 US-Militärangehörige. Das Blatt berief sich in seinem am Freitag online veröffentlichten Bericht auf Spitalsvertreter, die anonym bleiben wollten. Die Taliban hätten ihnen verboten, mit den Medien zu sprechen, hieß es.
Den Angaben zufolge handelt es sich bei einem Teil der Toten um US-Bürger mit afghanischen Wurzeln. Bisher war die Zahl der Todesopfer mit mindestens 92 angegeben worden. Bei dem Terroranschlag außerhalb des Flughafens in Kabul kamen offiziellen Angaben zufolge auch britische Staatsbürger ums Leben. Zwei britische Erwachsene und ein Kind eines britischen Staatsbürgers seien unter den Getöteten gewesen, teilte Außenminister Dominic Raab am Freitag mit.
Attentäter sprengte sich in die Luft
"Dies waren unschuldige Menschen und es ist eine Tragödie, da sie versucht haben, ihre Angehörigen nach Großbritannien in Sicherheit zu bringen und dabei von feigen Terroristen getötet wurden", so der konservative Politiker.
Bei dem verheerenden Terrorangriff am Flughafen in Kabul hatte sich nach Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt - nicht zwei. US-Generalmajor William Taylor sagte am Freitag im Pentagon, man sei nicht sicher, wie es am Vortag zu der falschen Angabe von zwei Selbstmordattentätern habe kommen können. "Wir hielten es für wichtig, die Angaben hier zu korrigieren", so Taylor. Das Verteidigungsministerium hatte am Donnerstag nach dem Terrorangriff von zwei Selbstmordattentätern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gesprochen. "Ich kann Ihnen bestätigen, dass wir nicht glauben, dass es eine zweite Explosion im oder in der Nähe des Baron Hotels gegeben hat, dass es sich um einen Selbstmordattentäter handelte", sagte Taylor gegenüber Reportern.
Tausende Menschen warten auf Rettung
Am Flughafen von Kabul warten nach Angaben des US-Militärs mehr als 5000 Menschen auf eine Evakuierung. Die Zahl sei dabei etwas zurückgegangen, sagte Taylor. Die USA seien in der Lage, bis zur letzten Minute Leute auszufliegen.
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace warnte am Freitag, je näher der Abzugstermin rücke, umso größer werde die Bedrohung. "Wir tun alles, um vorbereitet zu sein", sagte der Chef des US-Zentralkommandos, General Frank McKenzie. Die USA sichern nach Abzug anderer Soldaten noch den Flughafen und wollen bis Dienstag Menschen die Ausreise ermöglichen.
Die US-Streitkräfte können auf ihren Stützpunkten in den Vereinigten Staaten zeitweise bis zu 50.000 evakuierte Afghanen unterbringen. Das erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Freitag. Zuvor hatten die Streitkräfte noch von einer Kapazität für mehr als 20.000 Menschen gesprochen. Die Aufnahme zusätzlicher Afghanen sei nun möglich, weil das Militär noch zusätzlich drei weitere Stützpunkte für die Unterbringung der Evakuierten öffne, sagte Kirby.
Bei einem Vorfall an der afghanisch-pakistanischen Grenze kamen unterdessen mindestens drei Menschen ums Leben. Das bestätigten zwei pakistanische Behördenvertreter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Demnach schossen pakistanische Grenztruppen auf eine Gruppe von Afghanen, die versuchte, über die Grenze in das Land zu stürmen. Mehrere weitere Afghanen seien verletzt worden.
Nur ein Attentäter
Bei dem verheerenden Terrorangriff am Flughafen in Kabul hat sich nach Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt - nicht zwei. US-Generalmajor William Taylor sagte am Freitag im Pentagon, man sei nicht sicher, wie es am Vortag zu der falschen Angabe von zwei Selbstmordattentätern habe kommen können.
"Wir hielten es für wichtig, die Angaben hier zu korrigieren", so Taylor. Das Verteidigungsministerium hatte am Donnerstag nach dem Terrorangriff von zwei Selbstmordattentätern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gesprochen.
"Ich kann Ihnen bestätigen, dass wir nicht glauben, dass es eine zweite Explosion im oder in der Nähe des Baron Hotels gegeben hat, dass es sich um einen Selbstmordattentäter handelte", sagte Taylor gegenüber Reportern.