5 Tote

Bewaffnete stürmen Hotel in Kabul

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Bewaffnete drangen in das "Park Palace" ein - Schüsse gefallen.

Bei einem Angriff auf ein Gästehaus in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Mittwoch mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter ein US-Amerikaner und zwei Inder. Fünf weitere Menschen wurden verletzt, sagte Kabuls Polizeichef Abdul Rahman Rahimi.

Seinen Angaben zufolge gab es nur einen Angreifer. Dieser habe seine Aktion im Gebäude begonnen. Sie endete nach einer stundenlangen Auseinandersetzung mit der Polizei. Rund 50 Menschen wurden aus dem bei Ausländern beliebten Gästehaus befreit.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Ähnliche Taten hatten in der Vergangenheit die Taliban verübt und die mit Al-Kaida verbündete Islamisten-Gruppe Haqqani. Nach dem Abzug der meisten internationalen Kampftruppen zum Jahresende haben die Taliban ihre Angriffe wieder verstärkt.

Die US-amerikanische Botschaft in Afghanistan bestätigte, dass ein US-Bürger bei dem Anschlag ums Leben gekommen sei. Diplomaten ergänzten, auch zwei indische Staatsangehörige seien getötet worden. Das Gästehaus Park Plaza befindet sich in einem Diplomatenviertel Kabuls.

Polizeichef Rahimi machte keine genauen Angaben zur Nationalität der Opfer. Zum Hergang des Angriffs seien weitere Ermittlungen nötig, sagte er. Die Sprecherin der US-Botschaft, Monica Cummings, sagte, bei dem Vorfall habe es ein Todesopfer aus den USA gegeben. Der indische Botschafter Amar Sinha teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, es gebe "mehrere indische Opfer". Ob es sich dabei um Todesopfer oder Verletzte handelte, war unklar.

Ein Angestellter des Gästehauses sagte der Nachrichtenagentur AFP, am Mittwochabend habe dort ein Konzert des bekannten afghanischen Sängers Altaf Hussain stattfinden sollen. Dazu seien auch prominente Gäste eingeladen gewesen. Nach Aussage eines Geheimdienstvertreters kamen vorwiegend indische und türkische Gäste zu der Veranstaltung. Vor Beginn des Konzerts seien drei Angreifer auf das Gelände gelangt. Während des siebenstündigen Angriffs waren Explosionen und gelegentliche Schüsse zu hören.

Auch Kabuls Vize-Polizeichef Sayed Gul Agha Rohani sprach von drei Angreifern. Sie seien getötet und damit daran gehindert worden, ihre Sprengstoffwesten zu zünden. Rahimi sagte später jedoch, bisher sei ein Angreifer identifiziert worden, nach möglichen weiteren werde gesucht.

Das Gästehaus gilt als beliebt bei Ausländern. Es liegt nahe Büros der UNO-Mission und weiterer internationaler Organisationen.

In der südafghanischen Provinz Helmand wurde ebenfalls am Mittwoch ein Anschlag auf eine Versammlung muslimischer Geistlicher verübt. Nach Polizeiangaben töteten die Angreifer mindestens sieben Menschen.

 

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