Nach Erpressung durch Trumps Kampfblatt:

Bezos publiziert selbst Details von Nackt-Selfies

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Ein peinlicher Seitensprung wird zur Staatsaffäre – mit einem Nachbeben bis ins Oval Office.

Begonnen hatte das Drama mit den Enthüllungen einer außerehelichen Affäre von Amazon-Chef Jeff Bezos und der Ex-TV-Moderatorin Lauren Sanchez.

Das kostete dem reichsten Mann der Welt die Ehe und vielleicht die Hälfte seines 150-Milliarden-Dollar-Vermögens.

Doch nachdem die Affäre ausgerechnet vom Tabloid „National Enquirer“ enthüllt worden war, gab es prompt auch einen politischen Beigeschmack. Enquirer-Herausgeber David Pecker ist ein enger Freund des US-Präsidenten, die Skandal-Postille ist seit langem ein Kampfblatt für Donald Trump.

Die Gerüchteküche brodelte, ist doch Bezos einer der Lieblingsfeinde von Trump, besonders als Besitzer der „Washington Post“, die sich mit extrem kritischer Berichterstattung über das Weiße Haus hervortut.

War alles ein Komplott? Hatte Trump Rivalen Bezos bewusst das Klatschblatt an den Hals gehetzt? Der CEO ließ eigene Nachforschungen anstellen, wie die hochnotpeinlichen Details seiner Affäre in die Hände der Reporter gelangten – und was die Hintergründe und Motive waren. 

Donnerstagabend explodierte der Showdown zum handfesten Politskandal: Bezos gab bekannt, dass er vom Enquirer erpresst worden wäre. Chefredakteur Dylan Howard hätte zuerst am Telefon verlangt, dass Bezos seine Untersuchungen einstellen sollte. Und er drohte, dass man andernfalls Nacktfotos des Tech-Milliardärs veröffentlichen würde. In einer E-Mail hielt Peckers Mann fürs Grobe fest, welches Material der Enquirer als Munition abschussbereit vorliegen hätte.

Bezos aber wagte die Flucht nach vorne: Er publizierte in einem Meinungsbeitrag am Portal „medium.com" die ganze E-Mail mit allen blamablen Details der exakt beschriebenen Sexting-Aufnahmen.

Bezos´ Kampfansage: Er lasse sich nicht erpressen. Der Schritt löste einen Feuersturm aus und die Rechnung schien aufzugehen: Statt den Nackt-Selfies stehen jetzt die fiesen Methoden des Schmierblatts im Rampenlicht – und Trump als möglicher, indirekter Drahtzieher am Pranger.

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