Zwei Tote

Kosovare gesteht Anschlag in Frankfurt

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Bei dem Attentäter handelt es sich um einen radikalisierten Islamisten.

Blutiger Anschlag mit Toten am Frankfurter Flughafen: Ein Mann aus dem Kosovo hat am Mittwoch vor dem Terminal einen Bus mit US-Soldaten der Luftwaffe angegriffen und zwei Männer erschossen. Zwei andere Soldaten wurden in dem US-Militärbus schwer verletzt, einer von ihnen lebensgefährlich. Der 21-Jährige hat die Tat gestanden.

Islamisten-Kontakte
Es handelt sich nach ersten Ermittlungen um einen radikalisierten Islamisten. Vermutlich hat er als Einzeltäter gehandelt. Zumindest ist derzeit kein Terror-Netzwerk hinter dem Mann zu erkennen.  In seiner Heimat Kosovo ist der 21-Jährige aber nicht als Terrorist bekannt. Die deutsche Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Ermittlungen nach dem blutigen Anschlag auf US-Soldaten vom gestrigen Mittwoch übernommen.

Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" soll der Todesschütze seinen Anschlag auf den US-Militärbus präzise vorbereitet haben. Spekulationen, nach denen Arid U. vor dem Blutbad auf Arabisch "Gott ist groß" (Allahu Akbar) gerufen haben soll, bestätigte die Polizei zunächst nicht.

Die beiden Schwerverletzten schwebten am Donnerstagmorgen noch in Lebensgefahr. Der hessische Landtag gedachte der Opfer. Am Frankfurter Flughafen wurde die Sicherheitslage wieder erhöht: Die Bundespolizei ging in den Terminals erneut mit Schutzwesten und Maschinenpistolen Streife und setzte verdeckte Ermittler ein.

Bestürzung
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte mit Bestürzung. Die Regierung werde alles tun, um zu klären, was geschehen sei, sagte sie. US-Präsident Barack Obama sagte, er sei "betrübt und empört über dieses Attentat". Seine Regierung werde "keine Mühen scheuen", um die Umstände der Gewalttat aufzuklären. Die Regierung des Kosovo sprach von einer "schrecklichen" und "monströsen" Gewalttat. Sie werde der US-Regierung "auf immer" dankbar sein für ihre "starke Unterstützung" bei der Loslösung von Serbien im Februar 2008.

Hergang noch immer unklar
Der genaue Hergang der Tat war am Abend noch unklar. Der Mann soll nach Darstellung von Rhein einen Soldaten vor dem Bus angesprochen und dann das Feuer eröffnet haben. Anschließend habe er den Fahrer - ebenfalls ein Soldat - im Bus erschossen, sagte Rhein im Hessischen Rundfunk hr. Die beiden anderen Militärs wurden ebenfalls im Bus mit Schüssen in den Kopf und in die Brust schwer verletzt, bevor der Todesschütze flüchtete.

Der Täter wurde nach dem Blutbad mehrere Stunden lang verhört. Die Tatwaffe, eine Pistole, hatte er bei der Festnahme noch bei sich. Der 21-Jährige hatte sie kurz nach 15.00 Uhr gezogen, der Tatort liegt auf einer Busspur im öffentlichen Bereich des Flughafen-Terminals 2.

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Blutbad am Frankfurter Flughafen