Hannover

Bombenentschärfung: 50.000 Menschen evakuiert

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Es ist eine der größten Evakuierungsaktionen der Nachkriegszeit.

Es ist eine der größten Evakuierungsaktionen in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg: Wegen einer Bombenentschärfung müssen rund 50.000 Menschen in Hannover am Sonntag ab 9.00 Uhr ihre Wohnungen und Häuser in einem dicht besiedelten Gebiet verlassen.

Auf einem Baugelände im Stadtteil Vahrenwald wurden zunächst 13 Blindgänger vermutet, an fünf Punkten hatte sich der Verdacht nach Sondierungsarbeiten erhärtet.

Am frühen Nachmittag soll mit dem Bergen und Entschärfen der vermuteten Bomben begonnen werden. Die Aktion kann bis zum Abend dauern. Zum ersten Mal bietet die Stadt auch ein Kultur- und Sportprogramm für die Betroffenen an. Museumsführungen, Kinofilme für Kinder und ein Spielenachmittag für Senioren sind geplant. Bereits am Freitag waren erste Bewohner von Alten- und Pflegeheimen vorübergehend umgezogen.

Auch Bahnreisende müssen sich auf Behinderungen einstellen. Sie dürften zum Teil länger unterwegs sein oder müssen zusätzlich umsteigen. Ab dem frühen Nachmittag halten praktisch alle über Hannover fahrenden IC- und ICE-Züge nicht mehr im Hauptbahnhof, sondern stoppen bei Ersatzhalten in Wolfsburg, Lehrte, Wunstorf und Hannover Messe/Laatzen. Auch im Bahn-Regionalverkehr müssen sich die Fahrgäste auf Umsteigen einstellen.

Auf die Verdachtspunkte waren die Experten des Kampfmittelräumdienstes bei der Auswertung von Luftbildern gestoßen. Die alten Aufnahmen wurden gezielt unter die Lupe genommen, weil auf dem Gelände gebaut werden soll. Bei Sondierungen bestätigte sich der Verdacht auf Weltkriegsblindgänger.

Eine größere Evakuierungsaktion gab es bisher nur in Augsburg: Dort betraf eine Bombenentschärfung im Dezember 2016 rund 54.000 Menschen.
 

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