Bewegungsfreiheit eingeschränkt

Bosnien: Ausgangssperre für Flüchtlinge

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Dürfen Aufnahmelager nur verlassen, wenn sie auch den Kanton verlassen.

Sarajevo. Die rund 2.000 Asylsuchenden in den bosnischen Aufnahmezentren Bira und Miral bei Velika Kladusa dürfen laut einem offiziellen Beschluss die Zentren nur mehr verlassen, wenn sie gleichzeitig auch den bosnischen Kanton Una-Sana verlassen. Das erklärte der regionale Innenminister Nermin Kljajic am Donnerstag laut Medienberichten.
 
Der Beschluss sei gefasst worden, um die Sicherheits- und Gesundheitslage zu kontrollieren, erläuterte Kljajic, der die gesamtstaatlichen Behörden Bosnien-Herzegowinas "falscher Versprechen" über die Entlastung des Kantons vom Migrationsdruck beschuldigte. Im Kanton Una-Sana seien seit Jahresbeginn bereits 43.000 Migranten registriert worden, teilte er mit.
 
Der bosnische Sicherheitsminister Dragan Mektic hatte die Internationale Organisation für Migration (IOM) vergangene Woche aufgefordert, die von der Organisation derzeit betriebenen Aufnahmelager Bira und Miral bis zur Errichtung eines neuen Flüchtlingszentrums weiterzuführen. Zuvor war die Schließung der beiden Aufnahmelager für den 15. November angekündigt worden.
 
Die Stadtverwaltung von Bihac hatte beschlossen, ein neues Aufnahmezentrum in der Ortschaft Lipa, 22 Kilometer von der Stadt entfernt, zu errichten. Eigentlich soll dies auch ermöglichen, das umstrittene Aufnahmelager Vucjak bei Bihac, das wegen der dort herrschenden hygienischen und medizinischen Zustände heftig kritisiert wird, zu schließen. Dies forderte am Donnerstag auch die EU-Kommission.
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