Nach Massenschlägerei im Aufnahmezentrum:

Bosnische Regionalregierung will keine Flüchtlinge mehr aufnehmen

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Bosnische Regionalregierung erwägt Aufnahmestopp für Flüchtlinge.

Die Regierung des westbosnischen Una-Sana-Kantons, dicht an der Grenze zu Kroatien, erwägt einen Aufnahmestopp für weitere Flüchtlinge in dieser Region. Der regionale Innenminister Nermin Kljajic sagte gegenüber dem Sender "Free Europe", dass im Kanton wegen der hohen Flüchtlingszahl der Ausnahmezustand verkündet werden dürfte.

Kljajic äußerte sich nach einer Massenschlägerei im Aufnahmelager Mirala in Velika Kladusa am Mittwoch. Mehrere Flüchtlinge wurden in der Schlägerei verletzt. Mit leichten Verletzungen waren auch drei Polizisten davon gekommen, welche die Situation unter Kontrolle zu bringen versuchten.

Nach Angaben von Kljajic sind in den ersten fünf Jahresmonaten in Una-Sana-Kanton mehr als 13.000 neu angekommene Flüchtlinge registriert worden, um 70 Prozent mehr als in der vorjährigen Vergleichsperiode. Dabei habe der Kanton nur Plätze für 3.200 Flüchtlinge.

Flüchtlinge auf der Suche nach gegnerischen Flüchtlingsgruppe

Die Situation in Mirala war am Donnerstag ruhig, aber gespannt. Ein Sprecher des kantonalen Innenministeriums sagte dem Sender, dass die Polizei eine Gruppe von 25 bis 30 Flüchtlingen gefasst habe, die auf der Suche nach einer gegnerischen Flüchtlingsgruppe mit Stöcken durch Velika Kladusa gezogen war. Grund für die Schlägereien sei der Mangel an Unterkunftsmöglichkeiten, sagte Innenministeriumssprecher Ale Siljededic.

Gegen sechs Flüchtlinge wurde nach der Schlägerei ein Abschiebeverfahren eingeleitet. Minister Kljajic sagte, dass auch gegen 20 weitere Flüchtlinge ein Verfahren dieser Art beginnen dürfte.

Der bosnische Una-Sana-Kanton liegt seit dem Vorjahr an der Balkanroute für die Flüchtlinge.

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