Großbritannien

Brexit: Tusk warnt vor destruktiven Folgen

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"Könnte der Beginn der Zerstörung der gesamten politischen Zivilation des Westens sein."

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat vor potenziell zerstörerischen Folgen eines Austritts von Großbritannien aus der EU gewarnt. "Der Brexit könnte der Beginn der Zerstörung nicht nur der EU, sondern der gesamten politischen Zivilisation des Westens sein", sagte Tusk der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Ein Austritt der Briten gäbe allen radikalen Anti-Europäern in den EU-Staaten politisch Auftrieb.

"Mehr noch: Am Tag des Austritts der Briten würden unsere äußeren Feinde Champagner trinken", fügte der Ratspräsident hinzu. "Wir sollten alles daran setzen, ihnen diese Party zu verderben."

Wirtschaftliche Nachteile
Zugleich widersprach Tusk dem Eindruck, für die Briten würde sich nach einem Austritt wenig ändern: "Jede Familie weiß: Eine Scheidung ist für alle traumatisch." Wirtschaftlich hätte bei einem Brexit jeder in der EU Nachteile, aber vor allem die Briten selbst. Auch geopolitisch wäre es ein "Rückschlag für Großbritannien". Ein Brexit wäre "gefährlich", weil "niemand die langfristigen Folgen vorhersehen" könne.

Die Briten stimmen am 23. Juni in einem Referendum darüber ab, ob ihr Land in der EU bleiben soll oder nicht. In jüngsten Umfragen lagen die Brexit-Befürworter mehrfach vorn. In einer Umfrage der aktuellen "Sunday Times" entschieden sich 43 Prozent für den Brexit und 42 Prozent dagegen. Elf Prozent der Befragten zeigten sich unentschieden, vier Prozent gaben an, sich nicht an der Abstimmung beteiligen zu wollen.

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