Modell kann in nur wenigen Minuten eine Schätzung zum Radius der Explosion und zum Ausmaß des Schadens "mit großer Zuverlässigkeit" bestimmen
Chinesische Wissenschaftler haben untersucht, wie sich Raumschiffe und Satelliten mit Hilfe einer Atombombe zerstören ließen. Wie aus einem im chinesischen Fachmagazin "Nuclear Techniques" veröffentlichten Artikel hervorgeht, simulierte ein Team um den Physiker Liu Li per Computer Explosionen in unterschiedlicher Höhe an der Grenze zum Weltall.
Obwohl die physikalischen Abläufe äußerst komplex seien, könne das neue Modell in nur wenigen Minuten eine Schätzung zum Radius der Explosion und zum Ausmaß des Schadens "mit großer Zuverlässigkeit" bestimmen, so die Forscher vom Northwest Institute of Nuclear Technology, das vom chinesischen Militär betrieben wird.
China verfolgt seit Jahren ein ambitioniertes Weltraumprogramm und hat sich zum Ziel gesetzt, technisch zu den USA aufzuschließen. Dabei spielen auch militärische Komponenten eine Rolle. Die USA gründeten 2019 eine so genannte "Space Force", um sich auf mögliche Konflikte im Weltraum vorzubereiten.
Laut der chinesischen Wissenschaftler decken sich ihre Ergebnisse mit denen des "Teak-Tests", den die USA im Jahr 1958 durchführten. Damals hatten die Amerikaner westlich von Hawaii eine Atom-Bombe in über 70 Kilometern Höhe gezündet, um die Auswirkungen zu untersuchen.