Laut Medienberichte

China spionierte US-Waffensysteme aus

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Peking erneut wegen mutmaßlicher Hackerangriffe in der Kritik.

Chinesische Hacker sind einem Medienbericht zufolge in gesicherte US-Computernetzwerke mit Bauplänen von hochmodernen Waffensystemen eingedrungen. Die "Washington Post" berichtete am Dienstag unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht des Pentagon, dass die Angriffe Teil einer groß angelegten chinesischen Cyber-Spionage-Kampagne gewesen seien und den technologischen Vorsprung des US-Militärs gefährden könnten. Auch der australische Geheimdienst wurde laut einem Fernsehbericht Opfer eines chinesischen Hacker-Angriffs.

Für das Ausspionieren von US-Waffentechnologie wurden laut "Washington Post" US-Rüstungsfirmen und Regierungsbehörden über das Internet angegriffen. Die Hacker hätten sich Zugriff auf Baupläne für zwei Dutzend Waffensysteme aus den Bereichen Raketenabwehr, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe beschafft.

Betroffen gewesen seien unter anderem die Rüstungskonzerne Boeing, Lockheed Martin, Raytheon und Northrop Grumman. Die Vorwürfe stammen aus einem bisher unter Verschluss gehaltenen Abschnitt eines Pentagon-Beratergremiums, dem Wissenschafter und Regierungsexperten angehören.

Das US-Verteidigungsministerium beschuldigt China seit längerem, sich mit einer Welle von Hackerangriffen Einblick in außenpolitische Erwägungen und militärische Fähigkeiten der USA verschaffen zu wollen. Die Regierung in Peking weist die Vorwürfe zurück und betonte stets, selbst ein Opfer von Hackerattacken zu sein.

Das Thema ist eine der größten Belastungen im Verhältnis zwischen der alten Supermacht USA und dem aufstrebenden Schwellenland China. Es dürfte auch zur Sprache kommen, wenn der neue chinesische Staatschef Xi Jinping in knapp zwei Wochen zu seinem ersten offiziellen Besuch in die Vereinigten Staaten kommt. Xi und US-Präsident Barack Obama wollen sich am 7. und 8. Juni in Kalifornien treffen.

In Australien berichtete der Fernsehsender ABC am Dienstag, dass sich chinesischen Hacker die Baupläne der neuen Geheimdienstzentrale in der Hauptstadt Canberra besorgt hätten. Bei dem Cyberangriff von einem chinesischen Server aus seien Dokumente über die Verkabelung des riesigen Gebäudes, über die Raumanordnung und Ausstattung mit Informationstechnik gestohlen worden.

Australische Sicherheitsexperten mutmaßten im Fernsehen, die Cyberattacke sei für eine Kostenexplosion und für die Verzögerung der eigentlich für April geplanten Gebäudeeröffnung verantwortlich. Aus den gestohlenen Plänen gehe hervor, in welchen Räumen vermutlich sensible Gespräche stattfinden würden und wie Wanzen angebracht werden könnten, erklärte der Verteidigungsexperte Des Ball.

Sowohl die chinesische als auch die australische Regierung wiesen den Bericht allerdings zurück. Australiens Premierministerin Julia Gillard sprach von "nicht zutreffenden" und "unbegründeten Berichten". Das chinesische Außenministerium in Peking erklärte, es sei grundsätzlich "sehr schwierig, den Ausgangspunkt von Hackerangriffen ausfindig zu machen".

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