Protestaktion

Chinese überlebt Selbstanzündung

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Der Vorfall ereignete sich am Platz des Himmlischen Friedens.

Offenbar aus Protest gegen eine Entscheidung der chinesischen Justiz hat sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Zentrum der Hauptstadt Peking ein Mann selbst angezündet. Wie die Behörden des Landes am Donnerstag mitteilten, ereignete sich der Vorfall an dem sensiblen Ort bereits im Oktober. Der 42-Jährige habe mit seinem Vorgehen gegen den Ausgang eines Zivilverfahrens protestieren wollen. Da die Polizei umgehend eingeschritten sei, habe er überlebt, hieß es. Die britische Tageszeitung "Daily Telegraph" zeigte auf ihrer Internetseite ein Foto, auf dem ein Mann zu sehen war, der auf dem Tiananmen-Platz inmitten einer Gruppe von Polizisten vor dem riesigen Porträt von Revolutionsführer Mao Zedong auf dem Boden lag.

In China hatten sich im laufenden Jahr bereits zahlreiche unzufriedene Menschen aus unterschiedlichen Gründen selbst angezündet, darunter neun Mönche in der von Tibetern bewohnten Provinz Sichuan. Erst am Mittwoch wurde von einer 81-jährigen Frau berichtet, die sich wegen einer Enteignung selbst in Brand setzte. Bei dem Vorfall vom Oktober handelte es sich allerdings um den ersten vergleichbaren Ausmaßes auf dem Tiananmen-Platz seit mehr als einem Jahrzehnt.

Der Platz des Himmlischen Friedens ist der zentrale Ort in der chinesischen Hauptstadt und Schauplatz vieler politischer Veranstaltungen. Auf dem Platz ließ die chinesische Regierung im Jahr 1989 Kundgebungen der Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen. Dabei kamen Hunderte, möglicherweise sogar tausende Menschen ums Leben.

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