Irans Präsident bereitet Landsleute auf neue US-Sanktionen vor.
Laut jüngsten Meldungen bemüht sich Dänemark um gemeinsame Sanktionen der EU gegen Iran. Außenminister Anders Samuelsen werde von Mittwoch an mit seinen europäischen Kollegen über mögliche Strafmaßnahmen gegen Teheran beraten, hieß es in Regierungskreisen in Kopenhagen. Dabei könnten auch potenzielle Wirtschaftssanktionen zur Sprache kommen. Dänemark beschuldigt den Iran, Attentate auf iranische Oppositionelle in dem skandinavischen Land vorbereitet zu haben.
Die EU-Kommission erklärte ihre "Solidarität" mit Dänemark und versicherte, Bedrohungen der Sicherheit in der EU würden "extrem ernst" genommen. Ein Kommissionssprecher verwies zugleich darauf, wie wichtig es sei, das Atomabkommen mit dem Iran zu bewahren.
Dänische Polizei nannte Details zu geplantem iranischen Anschlag
EU-Kommission: Bedrohung werde ernst genommen
Die Europäische Union (EU) will das Atomabkommen auch ohne die USA Aufrechterhalten und arbeitet an Möglichkeiten die Sanktionen zu umgehen. Eine Zweckgesellschaft soll die Bezahlung iranischer Exporte ermöglichen. Funktionieren soll dies als eine Art Tauschbörse. Dort könnte iranisches Öl gegen europäische Güter gehandelt werden, ohne dass Geld die Seiten wechselt.
Rouhani bereitet seine Landsleute auf harte Zeiten vor
Wenige Tage vor Inkrafttreten neuer US-Sanktionen hat Irans Präsident Hassan Rouhani seine Landsleute auf harte Zeiten vorbereitet. Zugleich versprach er am Mittwoch, dass die Regierung ihr Bestes tun werde, um die Auswirkungen zu lindern. Es werden neue Unruhen befürchtet. Die Lebenshaltungskosten im Iran sind in den vergangenen Monaten in die Höhe geschnellt, was zu Demonstrationen geführt hat.
"In den vergangenen Monaten hat unsere Bevölkerung schwierige Zeiten erlebt, und es ist möglich, dass auch die nächsten Monate schwierig werden. Aber die Regierung wird ihre ganze Kraft einsetzen, um diese Probleme zu verringern", sagte Rouhani laut der Nachrichtenagentur Irib.
US-Präsident Donald Trump hatte das internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und im Mai neue Wirtschaftssanktionen verhängt. Am Sonntag soll die nächste Stufe folgen. Die USA wollen damit die für den Iran wichtigen Öl-Exporte zum Erliegen bringen. So will Trump die Islamische Republik zu Neuverhandlungen über ihr Raketen- und Atomprogramm sowie zu einem Politikwechsel zwingen. Er wirft der Führung in Teheran vor, Gewalt und Terror in der Region zu schüren und zweifelt an ihrer Bereitschaft für einen Verzicht auf Atomwaffen.