Streit über Energieversorger

Dänemarks Dreier- Koalition zerbricht

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Ministerpräsidentin Thorning-Schmidt will trotzdem weiterregieren.

Dänemarks Regierung ist am Streit über den Verkauf von Anteilen des größten nationalen Energieversorgers zerbrochen. Die Sozialistische Volkspartei (SF) kündigte am Donnerstag an, sich aus der Drei-Parteien-Koalition zurückzuziehen. Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt will nun mit den Sozialliberalen ("Radikale") allein regieren.

 "Die Regierung wird weiterarbeiten"
"Die wichtigste Botschaft ist: Die Regierung wird weiterarbeiten", betonte Thorning-Schmidt. Dänemark wird seit 2011 von einer Minderheitsregierung aus Sozialdemokraten, Sozialistischer Volkspartei und Sozialliberalen geführt. Die Sozialisten stellten bisher sechs Mitglieder des Kabinetts, darunter den Außenminister. Thorning-Schmidt kündigte an, die neue Regierung möglichst schnell präsentieren zu wollen.

Hintergrund der Krise ist der geplante Verkauf von Anteilen am größten Energieversorger Dänemarks, dem Unternehmen Dong Energy. Der dänische Staat besitzt rund 76 Prozent des Unternehmens und will 19 Prozent an die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs verkaufen. Das würde dem Staat etwa acht Milliarden dänische Kronen (1,07 Mrd. Euro) einbringen.

Sozialistische Parteivorsitzende zurückgetreten

Der Verkauf hatte zu einer großen politische Debatte in Dänemark geführt. Selbst die Regierung war sich uneinig. Einige Mitglieder der Sozialistischen Volkspartei sprachen sich energisch gegen einen Einfluss der amerikanischen Bank auf die dänische Energieversorgung aus. Die sozialistische Parteivorsitzende Annette Vilhelmsen trat deswegen am Donnerstag zurück.
 

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