Israel-Konflikt

Darum hoffen arabische Länder heimlich auf einen Sieg Israels

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In einem unerwarteten Schritt haben viele arabische Staaten ihre Haltung zu dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas deutlich gemacht.

Der renommierte ehemalige US-Diplomat Dennis B. Ross hat in einem Gastbeitrag für die "New York Times" enthüllt, dass Vertreter arabischer Länder ihre heimliche Hoffnung auf einen Sieg Israels gegen die Hamas zum Ausdruck brachten. Ross, der aufgrund seiner langjährigen Arbeit im Nahost-Friedensprozess weiterhin Beziehungen zu arabischen Staaten pflegt, berichtete von Gesprächen, in denen arabischen Vertretern der Wunsch nach der Vernichtung der Hamas im Gazastreifen deutlich zum Ausdruck kam.

Hamas als Bedrohung

"Israel ist nicht der Einzige, der glaubt, dass er die Hamas besiegen muss", schrieb Ross. "Als ich in den vergangenen zwei Wochen mit arabischen Vertretern aus der gesamten Region sprach, sagten mir alle, dass die Hamas im Gazastreifen vernichtet werden muss." Dies offenbart eine ambivalente Haltung der arabischen Staaten, die in der Öffentlichkeit Israel verurteilen, aber in Wirklichkeit die Hamas beseitigt sehen wollen.

Ein Grund für diese widersprüchliche Haltung liegt in der tiefsitzenden Feindschaft zwischen einigen arabischen Staaten und dem Iran, der seit Jahren die Hamas unterstützt. Der Überlebenskampf der Hamas wird nicht nur als ein potenzieller Sieg für die Terrorgruppe, sondern auch als Stärkung der iranischen Vorherrschaft in der Region betrachtet.

Doch die arabischen Staaten zeigen sich offiziell zögerlich, Israel in seinem Vorgehen zu unterstützen. Ross betonte, dass die Führer arabischer Länder die Hamas-Gräueltaten nur ungern verurteilen, aus Angst vor der Empörung ihrer eigenen Bevölkerung. Die Unterstützung für die Palästinenser in der Öffentlichkeit wird als notwendige rhetorische Geste betrachtet, um die Stimmung im eigenen Land nicht zu verschlechtern.

Die unsichere Situation stellt sowohl Israel als auch die arabischen Staaten vor Herausforderungen. Israel bereitet sich auf einen möglichen Verlust im Bodenkampf vor, während eine Bodenoffensive in Gaza die ohnehin aufgeheizte Stimmung in den arabischen Ländern weiter verschärfen könnte.

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