Horror im Urlaubsparadies

Das ist der Messer-Mörder von Ägypten

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Berlin bestätigt Tod zweier deutscher Urlauberinnen in Ägypten.

 In Ägypten hat ein Angreifer in einer Hotelanlage in dem beliebten Urlaubsort Hurghada am Roten Meer zwei Touristinnen mit einem Messer getötet. Das Außenministerium in Berlin schließt nicht aus, dass es sich bei den Opfern um Deutsche handelt. "Gewissheit haben wir darüber noch nicht", teilte ein Sprecher am Abend mit. Bei dem Angriff gab es nach offiziellen Angaben auch mehrere Verletzte.

Das ist der Messer-Mörder von Ägypten
© Reuters


Das Innenministerium in Kairo sprach am Freitag zunächst von sechs verletzten Touristinnen unterschiedlicher Nationalität. Der Gouverneur der Provinz am Roten Meer, Ahmed Abdullah, bestätigte aber, dass bei dem Angriff zwei ausländische Urlauber ums Leben gekommen seien.

Der Angreifer sei von einem öffentlichen Bereich aus an den Hotelstrand geschwommen und habe mit dem Messer mehrere Touristengruppen angegriffen, hieß es in einer Erklärung des ägyptischen Innenministeriums. Die ägyptische Nachrichtenseite "Al-Masry Al-Youm" zitierte den Manager des Hotels "El Palacio". Demnach soll der Angreifer zunächst an einem benachbarten Hotelstrand Urlauber attackiert haben, bevor er zum Strand seiner Anlage weitergeschwommen sei. Dort sei er von Sicherheitsleuten und Gästen überwältigt worden.

Fotos im Internet zeigten, wie der überwältigte Angreifer auf einem Karren liegend durch den Garten einer Hotelanlage gezogen wurde. Auf einem anderen Foto, das ägyptische Medien verbreiteten, lag eine blutverschmierte Touristin mit Bikini und Sonnenbrille auf einem Sofa in einer Hotellobby.

Das ist der Messer-Mörder von Ägypten
© Twitter


Über die Herkunft der Opfer herrschte vorerst Verwirrung. Zunächst berichtete "Al-Masry Al-Youm", dass die beiden Getöteten aus der Ukraine stammten, später hieß es mit Verweis auf lokale Quellen, die Opfer seien Deutsche. Auch die Identität der verletzten Urlauber ist noch nicht endgültig klar.

Die Agentur Interfax berichtete, dass eine russische Frau verletzt worden sei und berief sich dabei auf das russische Konsulat. Das tschechische Außenministerium bestätigte, dass eine 36 Jahre alte tschechische Touristin bei der Messerattacke am Bein verletzt worden sei. Sie schwebe aber nicht in Lebensgefahr.

Hurghada ist neben Sharm el Sheikh das größte ägyptische Touristenzentrum am Roten Meer. Seit den 1980er-Jahren sind mehr als 250 Hotelanlagen in dem früheren Fischerdorf entstanden. Bekannt ist der Badeort vor allem für seine durchgängig warmen Temperaturen und die faszinierende Unterwasserwelt. Hurghada gilt daher als wichtigstes Ziel für Tauchurlauber am Roten Meer überhaupt. Auch Windsurfen, Segeln und Hochseeangeln werden angeboten.

Der Tourismus in Ägypten kämpft seit den Umbrüchen und dem Sturz von Langzeitmachthaber Hosni Mubarak im Jahr 2011 mit Problemen. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Anschlägen, die sich nicht nur gegen Sicherheitskräfte, sondern auch gegen Touristen richteten.

Kurz vor der Attacke auf die Urlauber in Hurghada hatte es in der Nähe der Hauptstadt Kairo noch einen weiteren Zwischenfall gegeben. Maskierte griffen mit Maschinengewehren einen Kontrollpunkt der Polizei an und töteten dabei fünf Polizisten, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Der Angriff ereignete sich in der Provinz Gizeh in Al-Badrashein rund 40 Kilometer südlich von Kairo.
 
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