Hochwasser

Deichbruch an der Elbe in Sachsen-Anhalt

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Hunderte Menschen müssen mitten in der Nacht ihre Häuser verlassen.

Im Kampf gegen drohende Überflutungen haben die Einsatzkräfte im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. In der Nähe von Fischbeck sei in der Nacht zum Montag ein Elbe-Deich geborsten, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzstabs des Landkreises Stendal. Die 400 bis 500 Einwohner des Ortes seien aufgefordert worden, sofort ihre Häuser zu verlassen.

Auch in drei anderen Dörfern in der Nähe sei vorsichtshalber die Evakuierung angeordnet worden, sagte der Sprecher. Darunter sei der Ort Schönhausen mit etwa tausend Einwohnern. Der Deich sei zunächst auf einer Länge von zehn Metern eingerissen, durch die Kraft der Wassermassen habe sich der Durchbruch inzwischen auf 50 Meter erweitert, sagte der Sprecher des Katastrophenschutzstabs der Nachrichtenagentur AFP. Das nur 800 Meter entfernte Fischbeck sei inzwischen völlig überflutet.

 

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Deutsche Versicherer erwarten über 1,8 Mrd. Euro Schaden
Die deutschen Versicherer rechnen damit, dass das Hochwasser in Deutschland in diesem Jahr mehr Schaden angerichtet hat als die Flutkatastrophe vor elf Jahren. "Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass der Schaden durchaus höher sein kann als bei der Elbe-Flut 2002", sagte der Chef des Branchenverbandes GDV, Alexander Erdland, der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vor einem Treffen mit Wirtschaftsminister Philipp Rösler.

Das Hochwasser 2002 hatte die Branche 1,8 Milliarden Euro gekostet, die volkswirtschaftlichen Schäden waren aber deutlich höher. Nur ein Drittel aller deutschen Haushalte sind gegen Naturgefahren versichert, bei den Industriefirmen ist es die weit überwiegende Mehrheit.

"Belastbare Schadenhöhen erhalten wir aber erst von den Versicherungsunternehmen, wenn das Wasser abgeflossen ist und die Schäden sichtbar werden", erklärte der GDV. "Noch dauert die Scheitelhöhe an."

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