Kolumbianischer Präsident

Der Friedensnobelpreis geht an Juan Manuel Santos

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Der diesjährige Nobelpreisträger wurde in Oslo bekanntgegeben.

Der Friedensnobelpreis 2016 geht an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos für seine Bemühungen um Frieden im jahrzehntelangen Konflikt mit der linksgerichteten Guerilla FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens). Das teilte das norwegische Nobelpreiskomitee am Freitag in Oslo mit.

Kolumbien galt im Vorfeld lange als Favorit. Doch nachdem die Kolumbianer in einem Referendum gegen den Friedensvertrag gestimmt haben, den die Regierung und die linke FARC-Guerilla ausgehandelt hatten, sind die Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden in dem Land nach mehr als einem halben Jahrhundert des Konflikts wieder geschrumpft.

Friedensabkommen

Santos hatte nach zähen Verhandlungen jüngst ein Friedensabkommen mit den FARC-Rebellen geschlossen, das allerdings von der kolumbianischen Bevölkerung in einem Referendum mit knapper Mehrheit abgelehnt wurde. Santos erhalte die Auszeichnung für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in seinem Land zu beenden, teilte das Nobelkomitee mit.

Die Osloer Jury hatte sich heuer unter einer Rekordzahl von Anwärtern entscheiden müssen. 376 Kandidaten - 228 Personen und 148 Organisationen - waren für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Nur wenige Nominierungen wurden im Vorhinein bekannt.

Im vergangenen Jahr hatte das fünf Mitglieder starke Nobelkomitee das tunesische Quartett für den nationalen Dialog ausgezeichnet. Der Zusammenschluss aus Gewerkschaftsverband, Arbeitgeberverband, Menschenrechtsliga und Anwaltskammer war für den gemeinsamen Einsatz für Demokratie in Tunesien geehrt worden.

Wie die anderen Nobelpreise wird der mit acht Millionen schwedischen Kronen (etwa 850.000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung aber im Gegensatz zu den Nobelpreisen für Literatur, Medizin, Physik und Chemie nicht in Stockholm, sondern in Oslo. Die wissenschaftlichen Nobelpreise waren seit Montag in der schwedischen Hauptstadt verkündet worden. Das Geheimnis um den diesjährigen Literaturnobelpreisträger wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag (13. Oktober) gelüftet.
 

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