Nach Wahltriumph

Der Wiederaufstieg der AfD

Teilen

Eine Chronologie seit der Gründung der Partei 2013.

Seit drei Jahren mischt die AfD die politische Landschaft in Deutschland auf. Was als eine eurokritische Partei mit wirtschaftsliberalem Anspruch begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer rechtspopulistischen und nationalkonservativen Organisation. Heftige interne Macht- und Richtungskämpfe begleiteten diesen Prozess.

April 2013:

Die AfD hält in Berlin ihren Gründungsparteitag ab. Bernd Lucke, Frauke Petry und Konrad Adam werden zu Sprechern der Partei gewählt. Lucke ist der führende Kopf.

September 2013:

Bei der Bundestagswahl scheitert die AfD an der Fünf-Prozent-Hürde. Sie kommt mit 4,7 Prozent aber aus dem Stand in deren Nähe.

Mai 2014:

Bei den Wahlen zum Europaparlament erreicht die AfD sieben Prozent und darf sieben Abgeordnete entsenden.

August 2014:

Bei der Landtagswahl in Sachsen zieht die AfD unter Führung ihrer Landesvorsitzenden Petry mit einem Ergebnis von 9,7 Prozent erstmals in ein deutsches Parlament ein. Im September schafft sie zudem den Einzug in die Landtage von Thüringen und Brandenburg.

November 2014:

Es wird immer deutlicher, dass in der AfD ein Konflikt um Macht-und Führungsfragen zwischen Lucke und Petry schwelt. Dieser ist eng verknüpft mit einem Richtungsstreit zwischen den von Lucke vertretenen moderateren wirtschaftsliberalen Kräften und den von Petry repräsentierten rechten Nationalkonservativen.

Januar 2015:

Nach wochenlangen öffentlichen Diskussionen setzt sich Lucke auf einem AfD-Parteitag in Bremen mit seinen Vorstellungen über die Führungsstruktur der AfD zunächst durch. Der innerparteiliche Streit mit dem rechten Flügel entbrennt aber bald darauf erneut.

Februar 2015:

Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg kommt die AfD auf 6,1 Prozent und ist damit erstmals auch in einem westdeutschen Landesparlament vertreten.

April 2015:

Der Richtungsstreit in der AfD eskaliert weiter. Der prominente AfD-Vizeparteichef Hans-Olaf Henkel gibt aus Protest gegen den zunehmenden Einfluss rechter Kräfte sein Amt auf. Lucke warnt die Partei ebenfalls öffentlich vor dem Einfluss der Rechten.

Mai 2015:

Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen erreicht die AfD 5,5 Prozent und zieht in einen weiteren Landtag ein. In einer Email an die Mitglieder forderte Lucke die Nationalkonservativen in der Partei zum Rückzug auf. Petry spricht Lucke die Fähigkeit zur Zusammenarbeit ab.

Juli 2015:

Auf dem Parteitag in Essen setzt sich Petry gegen Lucke durch und wird alleinige Vorsitzende der AfD. Lucke erklärt seinen Austritt und gründet kurz darauf eine neue Partei, die Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa). Die AfD erlebt in den Umfragen einen Niedergang, sie rutscht auf drei Prozent.

September 2015:

Merkel öffnet die Grenzen für Flüchtlinge, die in Ungarn festsitzen. Die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland steigt deutlich. Die AfD hat ein neues Thema: In Umfragen legt sie zu, AfD-Vize Gauland bezeichnet die Flüchtlingskrise als "Geschenk" für die Partei.

Jänner 2016:

In bundesweiten Umfragen pendelt die AfD angesichts der Flüchtlingskrise bei Werten um die zehn Prozent. Währenddessen sorgt Parteichefin Petry mit Äußerungen über einen denkbaren Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge an der deutschen Grenze für Empörung.

März 2016:


Bei den drei Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt kann die AfD laut Prognosen aus dem Stand zweistellige Ergebnisse erzielen. In Sachsen-Anhalt überholt sie sogar die SPD und landet hinter der CDU auf Platz zwei mit mehr als 20 Prozent der Stimmen.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.