In Kairo

Deutsche Außenministerin Baerbock zu Krisengesprächen in Ägypten

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Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hält sich zur Fortsetzung ihrer Krisengespräche im Nahen Osten in Ägypten auf.

Laut Auswärtigen Amt wollte die Grünen-Politikerin am Samstagmittag in der Hauptstadt Kairo Außenminister Samih Schukri treffen. Aus Delegationskreisen hieß es, neben der regionalen Lage nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel gehe es auch um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza verschleppten Geiseln.

Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza würden Thema sein. Baerbock wollte in Kairo außer Schukri auch den Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, treffen.

Baerbock war am Freitagabend aus Israel nach Ägypten weiter gereist. Der Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin nach Tel Aviv geflogen war, kehrte mit deutschen Staatsangehörigen an Bord nach Deutschland zurück. Auf der Plattform X schrieb das Auswärtige Amt: "Weitere 85 deutsche Staatsangehörige haben soeben den Flughafen Tel Aviv verlassen. Außenministerin @ABaerbock wünschte allen eine gute und sichere Heimreise." Baerbock reiste mit einer kleineren Maschine der Flugbereitschaft nach Ägypten.

Baerbock hatte die Hamas bereits am Freitag während einer Pressekonferenz mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen mit einem emotionalen Appell aufgerufen, die verschleppten Geiseln freizulassen. Sie appelliere nicht nur als Außenministerin, sondern als Mensch und Mutter an die Hamas und deren Verbündete: "Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei", sagte sie. Dies sei "die Erwartung all derjenigen, die auf der Seite der Menschlichkeit stehen".

Die Außenministerin appellierte an Länder wie Katar und Ägypten, die über direkte Gesprächskanäle verfügten, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. Unter den rund 150 Geiseln wird auch eine einstellige Zahl von deutschen Doppelstaatlern vermutet.

Baerbock sicherte Israel bei ihrem Besuch volle Solidarität zu. "In diesen schrecklichen Tagen stehen wir an Ihrer Seite und fühlen mit Ihnen. In diesen Tagen sind wir alle Israelis", sagte sie. Auf die Frage, wie Deutschland Israel politisch und eventuell militärisch unterstützen werde, antwortete sie: "Mit allem, was Israel von uns braucht." Sie fügte an: "Und mit allem, heißt auch mit allem."

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