"Das ist kein Zuhause"

Deutsche müssen in Flüchtlingsheim leben

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Da es zu wenige Sozialwohnungen gibt, lebt ein Ehepaar in einer Flüchtlingsunterkunft.

Seit drei Monaten lebt ein deutsches Ehepaar in einer Bonner Flüchtlingsunterkunft. Die einzige Alternative, die das Paar hätte, wäre ein Leben in Obdachlosigkeit, berichtet die "Welt".

Da das Paar zusammen nur 1250 Euro zur Verfügung habe, könne es sich keine eigene Wohnung leisten. Aus diesem Grund müssen die beiden nun in einem 13 Quadratmeter großen Raum leben - neben Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

"Das ist kein Zuhause"

In diesem kleinen Raum stehen zwei Feldbetten, zwei graue Stahlspinde, drei Sessel und ein kleiner Tisch. "Das ist kein Zuhause", findet die 60-Jährige. Doch das gelte genauso für Flüchtlinge. "Wenn man morgens aufwacht, hat man Rückenschmerzen, man kommt kaum hoch."

Fehlende Sozialwohnungen

Eigentlich hätte das Ehepaar Anspruch auf eine Sozialwohnung, doch bundesweit würden Millionen Sozialwohnungen fehlen. So war die Flüchtlingsunterkunft die letzte Möglichkeit für die beiden, um nicht obdachlos zu werden.

Auf Nachfrage der "Welt" gebe es in der Stadt Bonn eine "lange Liste Wohnungssuchender", die Wohnungen würden "nach Dringlichkeitskriterien" vergeben. Das Ehepaar würde eine solche erst erhalten, wenn die Belegungssituation keine Alternative zulasse, erklärte eine Sprecherin der Stadt Bonn."

"Am Anfang hatten wir richtig Angst"

"Am Anfang hatten wir richtig Angst. Man hatte keinen Eindruck, wie die sind", erklärte die Frau über ihre ausländischen Nachbarn. Doch die Skepsis habe nicht lange angedauert."

Mit der Zeit kamen sie an und wollten helfen, trugen unsere Sachen und versuchten, Kontakt mit uns aufzunehmen." Für sie gebe es nun keinen Unterschied mehr zwischen Asylwerbern und Deutschen: "Es ist genauso wie bei den Deutschen, es gibt Gute und Schlechte."

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