Am späten Nachmittag waren CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz, der CSU-Vorsitzende Markus Söder und CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt Hauptredner beim Wahlkampfabschluss im Löwenbräukeller in München.
Merz kündigt für den Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler die Stärkung der Bundeswehr und der deutschen Wirtschaft als zentrale Ziele an.
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"Wir werden nur ernst genommen, wenn wir verteidigungsfähig sind", sagte der Unions-Kanzlerkandidat. Deutschland müsse eine stärkere Rolle in Europa und Europa eine stärkere Rolle in der Welt spielen. "Wir müssen unsere Interessen wahrnehmen", sagte Merz. Wer beispielsweise in den USA "als Zwerg auftaucht", werde "als Zwerg wieder nach Hause geschickt". In der Europäischen Union werde sich Deutschland nur dann wieder Respekt verschaffen, wenn es seine wirtschaftliche Lage verbessere.
Gegen FDP
Söder äußerte die Hoffnung, dass die Liberalen bei der Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. "Jetzt auf den letzten Metern die FDP noch reinzudrücken macht es eher noch komplizierter", sagte Söder. Nach der Wahl werde eine Koalitionsbildung umso einfacher, je weniger Parteien im Bundestag vertreten seien. "Sorry, lieber Christian Lindner", so Söder mit Blick auf den FDP-Vorsitzenden. Erneut schloss Söder eine schwarz-grüne Koalition nach der Bundestagswahl erneut aus. Wirtschaftsminister und Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck verfolge eine Politik, die der Autobranche schade, sagte Söder. "Damit ist es klar: Keine Koalition mit den Grünen, liebe Freunde", rief Söder und erhielt dafür Jubel und Applaus des Publikums.
"Charakter und Rückgrat"
Söder lobte außerdem das Vorgehen von Merz bei der Abstimmungen über eine schärfere Migrationspolitik im Bundestag. Damit habe Merz "Charakter, Rückgrat und Führungskompetenz" gezeigt, die ein Kanzler benötige, sagte Söder vor rund 1.200 Menschen im Münchner Löwenbräukeller. Die Union hatte bei den Abstimmungen über Anträge und einen Gesetzesentwurf die Zustimmung auch der AfD-Fraktion in Kauf genommen.