G7-Gipfel in Biarritz

Diese müde Truppe regiert die Welt

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Am Montag endet das Treffen der vermeintlich sieben mächtigsten Politiker der Welt.

Höchste Sicherheitsstufe im französischen Surfer-Hotspot. Hier tagen gerade die G7 – die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industriestaaten der Welt (USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada).

Doch der Unmut wächst weltweit. China, Russland und Indien sollten längst dabei sein, wenn es um Handels­volumen und Kaufkraft ginge. Immer mehr Kritiker finden vor allem diese Akteure sind lange nicht die Mächtigen, sondern die „Glanzlosen 7“.

Sechs von sieben Politikern sind gerade geschwächt

  • Emmanuel Macron. Frankreichs Präsident kämpft im Inland mit den Gelbwesten und seinem Ansehen. Immer mehr Franzosen sind unzufrieden. Bei der Europawahl verlor er gegen die rechts­nationale Partei von Marine Le Pen. Deutlichstes Symbol der Schwäche: Nicht einmal eine gemein­same Abschlusserklärung der G7 war geplant.
  • Angela Merkel. Die politischen Tage der deutschen Kanzlerin sind gezählt. Die Koalition ihrer Union mit der SPD ist brüchig.
  • Donald Trump. US-Präsident wollte nicht zum Gipfel. „America First“ ist sein Credo, er will keine Absprachen mit anderen Ländern. Er droht mit höheren Strafzöllen auf französischen Wein.
  • Boris Johnson. Der Brite ist einfach nicht bei der Sache. Sein Hauptanliegen ist der Brexit. Er sondiert bei diesem Treffen mögliche Strategien.
  • Giuseppe Conte. Italiens ­Ministerpräsident ist in der Vorwoche zurückgetreten. Seine Priorität ist eine neue Regierung in Italien.
  • Justin Trudeau. Er war ­Kanadas Star-Politiker. Jetzt kämpft er mit Anschuldigungen, Korruptions-Ermittlungen zu unterdrücken.
  • Shinzo Abe. Der Japaner ist der einzige gestärkte Politiker. Er gewann klar die Oberhauswahlen.

... wenigstens eine Polit-Sensation bahnt sich an

Jetzt ist klar, warum Frankreichs Präsident Emmanuel Macron US-Präsident Donald Trump gleich nach seiner Ankunft beim G7-Gipfel in Biarritz am Samstag zu einem außertourlichen Mittagessen bat. Macron schwor Trump auf den Besuch des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif ein.

Ein kühner Schachzug, herrscht zwischen Sarif und Trump doch alles andere als eitel Wonne. Der US-Präsident belegte den Spitzendiplomaten mit persönlichen Sanktionen.

Nicht klar ist, ob Trump oder einer seiner Delegationsvertreter direkt mit ­Sarif zu Gesprächen in Biarritz zusammentreffen wird. Gesichert sind Unterredungen mit dem französischen Außenminister Jean-Yves Le Drian.

Das Bestreben Frankreichs ist die Vermittlung zwischen den USA und dem Iran im Atomstreit. Einerseits soll Teheran wieder ­seinen Verpflichtungen in Bezug auf die Atomkontrolle nachkommen, Washington dafür seine Politik des „maximalen Drucks“ aufgeben. Es könnte sich also eine welt­politische Entspannung anbahnen.

Trump Macron
© Getty Images
Mit ihren 12-Zentimeter-High-Heels überragte Melania Trump sogar ihren Ehemann

Über diese G7-Pannen lacht die Welt

Für die ersten ­Lacher sorgte wie so oft US-Präsident Donald Trump. Nach einem Mittagessen mit Frankreichs Emmanuel Macron bedankt er sich auf Twitter. Doch den Namen seines Gastgebers schrieb Trump falsch: „Emanuel Macrone“.

Ehefrau Melania Trump ist die größte. Die 1,80-­Meter-First-Lady ist sogar größer als Donald (1,90 Meter). Sie trägt 12-Zentimeter- High-Heels der Marke Christian Louboutin um 660 Euro.

Großes Hoppala: Zum Abendessen gab es Roten Thunfisch. Wegen Über­fischung gilt er als extrem gefährdet.

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